Rathaus in Bregenz
ORF Vorarlberg
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Bregenz: Personalrochaden sorgen weiter für Wirbel

Die Personalrochaden im Bregenzer Rathaus sorgen für einigen Wirbel unter den Stadtparteien. Auch die grüne Vizebürgermeisterin Sandra Schoch fordert eine öffentliche Ausschreibung des Stadtamtsdirektor-Postens.

Der neue Bürgermeister Michael Ritsch von der SPÖ sei gut beraten, den Posten öffentlich auszuschreiben, so Schoch am Samstag in einer Aussendung. Die Grünen seien dagegen, diese zentrale Stelle ohne Ausschreibung zu besetzen, auch wenn das formalrechtlich so möglich sein sollte. Zuvor hatten bereits NEOS und ÖVP Kritik an der geplanten Bestellung des SPÖ-Politikers Reinhold Einwallners zum neuen Stadtamtsdirektor geübt, die ohne öffentliche Ausschreibung über die Bühne gehen solle – mehr dazu in: ÖVP wirft Ritsch „unkontrollierten Machtrausch“ vor.

Keine Bestellung mit „Gschmäckle“

„Die Bestellung in der geplanten Form würde – unabhängig davon, wer es wird – eine erhebliche Hypothek für den Betroffenen oder die Betroffene darstellen“, so Vizebürgermeisterin Schoch. Ein Stadtamtsdirektor brauche „ein Mindestmaß an Loyalität, Respekt und Vertrauen von allen“. Eine Bestellung mit „Gschmäckle“ bewirke das Gegenteil, so Schoch.

Üblicherweise liege für derartige Besetzungen zumindest ein Dreiervorschlag auf dem Tisch, so die grüne Vizebürgermeisterin – auch wenn das oft nur Formsache sei und der Wunschkandidat oder die Wunschkandidatin des Bürgermeisters klar sei. Ritsch wäre dennoch gut beraten, dem zu folgen, so Schoch.

Schoch: Diesbezüglich keine gemeinsame Sache

Sie tritt damit auch Behauptungen entgegen, die Grünen würden diesbezüglich mit Ritsch gemeinsame Sache machen. Sie bedaure es sehr, dass „zwei kompetente leitende Bedienstete“ die Stadt verlassen – neben dem bisherigen Stadtamtsdirektor soll auch die Leiterin der Kulturabteilung abgelöst werden.

„Diese Personalveränderungswünsche wurden von Ritsch von Anfang an so angekündigt und wir haben in allen Gesprächen deutlich gemacht, dass wir dies kritisch betrachten“, so Schoch. Eine Entscheidung, am Dienstag in der Stadtratssitzung für Einwallner zu stimmen, sei noch nicht gefallen.