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Wirtschaft

Tourismusforscher: Längerfristige CoV-Folgen

Die Coronavirus-Krise könnte längerfristige Folgen für den Wintertourismus in Vorarlberg haben. Durch die große Unsicherheit ändere sich das Entscheidungsverhalten der Gäste, sagt Mike Peters, Tourismusforscher an der Uni Innsbruck. Profitieren könnten aber derzeit die kleinen Skigebiete, so Peters.

Seit Tagen wird europaweit darüber diskutiert, ob es eine Wintersaison geben soll oder nicht – und wann diese starten soll – mehr dazu in news.ORF.at: Weiter Gerangel um Ski-Lockdown. Aus Deutschland kommt die Forderung der Schließung der Skigebiete bis in den Jänner hinein, hinzu kommen Quarantänepflichten bei der Heimreise deutscher Skitouristen. Die Vorarlberger Landesregierung hält an der Wintersaison fest, die aber laut Landesrat Christian Gantner (ÖVP) anders sein wird als die bisherigen.

Peters: Sicherheitskonzepte der Regionen wichtig

Für Mike Peters, Professor für Tourismusforschung an der Universität Innsbruck, geht es allerdings auch um mögliche längerfristige Folgen der CoV-Krise für den Wintertourismus. Im Zentrum stehen laut Peters dabei die Kurzfristigkeit der Buchungen sowie Stornierungsmöglichkeiten, aber auch die finanziellen Möglichkeiten der Gäste.

„Für die große Masse ändert sich sicherlich die Entscheidungsfindung. Viele sind viel, viel kurzfristiger dran, schauen ganz genau auf Storno-Optionen, und je nachdem wie die Sicherheitskonzepte in den Regionen sind, wird man sich entscheiden“, so der Tourismusexperte.

Experte: Wirtschaftskrise wird Nachfrage verringern

Auch die Intensität der Nachfrage werde sich verändern – weil die Krise für viele Menschen mit wirtschaftlichen Folgen verbunden sei. Auch in Deutschland – dem stärksten Markt für den österreichischen Wintertourismus – seien viele von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betroffen. „Das heißt, da ist weniger Einkommen da und weniger Geld zum Ausgeben“, so Peters.

„Kleine Skigebiete leichter zu managen“

Für heuer rechnet der Tourismusexperte jedenfalls nicht mit vielen Gästen. Die – vor allem auch durch Quarantäneregelungen bedingten – Ausfälle bei deutschen Gästen könnten durch Gäste aus anderen Ländern nicht ausgeglichen werden, so Peters. Für viele Skigebiete und Hotels werde es sich nicht lohnen, vor Jänner in Betrieb zu gehen.

Eine Ausnahme könnten aber kleine Skigebiete sein. Die allgemeine Unsicherheit bei Gästen könnte eine Rückkehr der kleinen Skigebiete bringen, sagt Peters: „Im Moment will niemand in die Gondel sitzen, im Moment sitzt jeder lieber im Sessellift, man fühlt sich da sicherer. Und diese kleinen Lifte, die ja eh keine riesigen Gewinne einfahren, aber viel für die Einheimischen da sind, sind auch leichter zu managen.“