LEVI,FINLAND,22.NOV.20 – ALPINE SKIING – FIS World Cup, slalom, ladies. Image shows the rejoicing of Katharina Liensberger (AUT). Photo: GEPA pictures/ Christian Walgram
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Sport

Liensberger heiß auf direkten Vergleich

Am Donnerstag und Freitag bestreiten die Alpin-Stars in der „Flexenarena“ in Lech-Zürs zwei Parallel-Riesentorläufe, wobei die Damen den Auftakt machen. Für Lokalmatadorin Katharina Liensberger geht es nach zwei dritten Slalom-Plätzen in Levi darum, auch im Format Frau gegen Frau anzuschreiben.

Nach 26 Jahren Absenz kehrt der Ski-Weltcup ausgerechnet im Corona-Jahr 2020 wieder auf Vorarlberger Schnee zurück. Auf direkte Unterstützung ihrer Fans muss Katharina Liensberger also verzichten. „Ich weiß, dass viele Leute vor Ort gewesen wären“, verriet Liensberger im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. Rennen vor heimischer Kulisse hätten ihr in der Vergangenheit immer einen Schub gegeben.

„Gesundheit steht an erster Stelle“

Die Rückkehr des Weltcups ins Ländle ist für die 23-Jährige aus Göfis bei Feldkirch aber noch bedeutsamer. „Es ist auch schön, wie viele aus der Heimat mir jetzt nach meinen Erfolgen in Levi geschrieben haben. Sie sind in Gedanken bei mir und werden hoffentlich auch vor dem Fernseher zuschauen. Nichtsdestotrotz erfordert die Situation strikte Maßnahmen. Die Gesundheit steht an erster Stelle.“

Dass mit Marco Schwarz nun ein ÖSV-Teamkollege einen positiven Coronatest abgeben hat, tue ihr „extrem leid“. Über die Umstände, wie sich der Kärntner angesteckt haben könnte, wisse sie nichts. Dennoch leide sie mit. „Es ist einfach eine sehr schwierige Situation“, sagte Liensberger. „Es geht auch um Selbstdisziplin. Aber natürlich ist es schwierig, die ‚Bubble‘ ganz strikt einzuhalten, wenn man zu Hause ist.“

Liensberger reizt das gegenseitige Matchen

Am Heimrennen reize die Vorarlbergerin besonders „das gegenseitige Matchen, dass man Face-to-Face gegeneinander fährt“. Ihre beste Platzierung in einem Parallel-Event fuhr Liensberger mit Rang vier in St. Moritz im Dezember 2018 ein, dieses war aber als Parallel-Slalom ausgeschildert. Von Levi nehme sie „jede Menge gute Erinnerungen“ mit, der Bewerb am Arlberg sei jedoch „ganz was Neues, ganz was Anderes“ als ein klassischer Slalom oder ein klassischer Riesentorlauf.

Beim bisher letzten Weltcuprennen der Damen in Vorarlberg gewann am 12. Jänner 1992 die Tirolerin Sabine Ginther den Slalom und die Kombination in Schruns-Tschagguns.

Vlhova kommt, Shiffrin lässt aus

Die Slowakin Petra Vlhova, die am vergangenen Wochenende beide Levi-Slaloms gewann und den Gesamtweltcup anführt, wird am Start stehen. Verzichten auf das One-Night-Stand im Ländle wird laut APA-Informationen US-Superstar Mikaela Shiffrin. Die 25-Jährige, die im Lappland mit den Plätzen zwei und fünf auf die Weltcup-Bühne zurückgekehrt ist, will stattdessen Trainingsrückstand wettmachen. Das Team Schweden, das von den finnischen Behörden nach einem positiven Test eines Trainers kollektiv unter Quarantäne gestellt worden war, ist mit fünf Sportlern dabei. Im Frauen-Bewerb ist Sara Hector als schwedische Solokämpferin vertreten.

Lech/Zürs ein besonderer Event

Der Event ist der einzige dieser Art im Corona-adaptierten Weltcupkalender 2020/21. Eine eigene Disziplinwertung gibt es deshalb nicht, die eingefahrenen Punkte zählen aber für den Gesamtweltcup. Das Format wurde wieder einmal verändert. Nach Kritik an der nicht immer fairen Kurssetzung werden die Sieger nun nach zwei Fahrten – einmal am roten, einmal am blauen – Kurs ermittelt. Damit wolle man den Glücksfaktor reduzieren, damit alle die gleichen Chancen haben.

Geländekorrekturen mussten dennoch vorgenommen werden, damit auf dem Hang neben der Trittkopfbahn zwei möglichst identische Läufe nebeneinander gesetzt werden können. Trainieren durften die Damen auf dem Hang nicht mehr – am Donnerstag wartet daher auf alle eine Überraschung. Das Aufkommen an Personen wurde aus Vorsichtsgründen allerdings noch einmal reduziert.