Kindergarten von außen, eine Reihe von kleinen Holzhäusern
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Trotz Gesetzesänderung: Grundstückspreise steigen weiter

Obwohl das Raumplanungs- und Grundverkehrsgesetz geändert wurden, steigen die Grundstückspreise in Vorarlberg weiter stark an. Unter Experten sind die Maßnahmen auch eineinhalb Jahre danach umstritten.

Die Änderung des Raumplanungs- und des Grundverkehrsgesetzes im März 2019 sollte den explosionsartigen Anstieg der Immobilienpreise dämpfen. Die Gesetze sollten unterbinden, dass Multimillionäre Bauland in großem Stil kaufen, ohne es bebauen zu wollen. Zudem wurde festgelegt, dass jeder, der eine Fläche als Bauland gewidmet bekommt, dort auch bauen muss, sonst erlischt die Umwidmung. Gemeinden sollten außerdem Konzepte vorlegen, die ein dichteres Bauen in den Ortzszentren vorsehen.

Grundstückspreise steigen weiter

Dennoch steigen die Grundstückspreise weiter an, bestätigt Günther Ammann, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder. Amann sieht allerdings auch eine gewisse Wirkung des Gesetzespaketes, denn es kämen Grundstücke auf den Markt, Käufer und Interessenten könnten Grund und Boden finden. Preisdämpfend wirke das aber noch nicht, sagt Ammann. Es sei schlicht und einfach zu früh, daraus auf Wirksamkeit oder Unwirksamkeit der Gesetze zu schließen.

Vorschlag einer Infrastrukturabgabe

Das bestätigt auch Josef Mathis, Sprecher der Initiative Vau|hoch|drei, eine Initiative für gemeinwohlorientierte Raumentwicklung in Vorarlberg. Er ist sich aber sicher, dass es noch weitere Maßnahmen braucht, beispielsweise eine Infrastrukturabgabe: Wer ein Grundstück zwanzig Jahre lang nicht bebaut, der soll jährlich eine Abgabe zahlen, zwei Prozent vom Zeitwert, schlägt Mathis vor. Das wären bei einem Grundstück mit einem Wert von 500.000 Euro 10.000 Euro pro Jahr. Mit so einer Abgabe kämen rasch mehr Grundstücke auf den Markt, meint Mathis. Und der Druck, der die Preise nach oben treibt, wäre weg.