Kinder sitzen und stehen dicht gedrängt in einem Schulbus
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Coronavirus

Gestaffelter Unterricht von Vorteil in Öffis

Die Vertreter des Öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg begrüßen den Vorstoß von Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP), die den Unterrichtsbeginn in den Schulen nach dem Lockdown staffeln will. Damit könnte man volle Busse und Züge während der CoV-Pandemie verhindern.

Die Situation von zu vollen Bussen und Bahnen während der CoV-Pandemie könnte gerade am Morgen mit der Staffelung der Unterrichtszeiten deutlich entzerrt werden. "Obwohl am Morgen in Vorarlberg alles rollt, was Räder hat, ist das Einhalten des Meterabstandes nicht immer möglich. Das zeigt auch eine Vielzahl von Beschwerden von Fahrgästen, über volle Busse und Züge“, sagt Landesrat Johannes Rauch (Grüne).

Verkehrsverbund empfiehlt Staffelung des Unterrichts

Die Empfehlung des Verkehrsverbundes Vorarlberg lautet, die Oberstufen-Schüler, die mehr als die Hälfte der 35.000 Inhaber eines Schülerfreifahrtausweises ausmachen, auf andere Fahrtzeiten zu verlegen, um die Frühspitze deutlich zu entspannen.

Mit einem Schulbeginn zwischen 08.45 Uhr bis 9.15 Uhr wären rund 20.000 Oberstufen-Schüler erst ab ca. 07.30 Uhr mit einer Spitze zwischen 08.00 Uhr und 9.00 Uhr im öffentlichen Verkehr unterwegs. In einem Zeitraum also, in dem der Pendlerverkehr schon deutlich nachgelassen hat. Die Folge wäre viel mehr Platz für alle Fahrgäste im morgendlichen Spitzenverkehr.

Großer Aufwand zur Abdeckung der Spitzenzeiten

In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Busse und Züge zur Spitzenabdeckung eingeführt, die nur für einen kurzen Zeitraum am Morgen gebraucht werden. Dabei war der Aufwand bereits vor der Pandemie beträchtlich: Alleine im Landbus Unterland werden 25 Busse plus 13 Busse seit diesem Herbst eingesetzt, um die Zeit von 6.00 Uhr bis 8.00 Uhr abzudecken, die anschließend den ganzen Tag nur noch in Ausnahmefällen benötigt werden. „Das verursacht hohe Kosten auch für die Gemeinden, die eigentlich eingespart werden könnten“, erklärt Markus Bacher, der die Agenden seiner Heimatgemeinde Höchst im Landbus Unterland vertritt.

„Nur die Staffelung der Schulbeginnzeiten hätte das Potenzial, die Frühspitze im öffentlichen Verkehr um rund 20.000 Personen zu entlasten, womit jeder Fahrgast – ob jung oder alt – mehr als genug Platz hätte. Damit ergebe sich ein mehrfacher Nutzen: Nicht nur ein äußerst wirksamer Beitrag zum Infektionsschutz, sondern auch finanziell, indem teure Spitzenressourcen nur mehr sehr gezielt eingesetzt werden müssten“, fassen die Vertreter des öffentlichen Verkehrs (Mobilitätslandesrat Johannes Rauch, Markus Bacher, Delegierter im Landbus Unterland, ÖBB Regionalmanager Vorarlberg Marcus Ender und Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) Geschäftsführer Christian Hillbrand) zusammen.