Einsames und trauriges Kind
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Soziales

CoV: Zahlreiche Kinder bleiben auf der Strecke

Christoph Hackspiel, Präsident der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, glaubt nicht, dass wegen der CoV-Krise eine ganze Kindergeneration verloren geht. Viele Kinder haben genug Unterstützung. Jene, die das nicht haben, werden durch die Pandemie aber weiter abgehängt. In Vorarlberg seien das an die 20.000 Kinder und Jugendliche.

Die Coronavirus-Krise verstärkt die Probleme, die es schon vorher gab noch weiter, sagt der Präsident der Österreichischen Liga für Kinder und Jugendgesundheit, Christoph Hackspiel: „Kinder und Jugendliche, die es vor der Coronavirus-Pandemie in der Schule oder im sozialen Umfeld schwer hatten, trifft es jetzt noch härter“. Sie verlieren noch mehr den Anschluss, sie werden öfter krank und ihre Bildungschancen sinken noch weiter, heißt es in dem Jahresbericht der Insititution, der am Mittwoch präsentiert wurde. Laut diesem Bericht sind allein in Vorarlberg rund 20.000 Kinder und Jugendliche davon bedroht.

Ungleichheiten werden verstärkt

Die Kinderliga fordert deshalb nachhaltige Maßnahmen zur Förderung der Chancengerechtigkeit ein. Die Pandemie „zeigt uns wie durch ein Brennglas eine bereits seit vielen Jahren triste Situation für etwa 25 Prozent unserer Kinder, das sind jene, die in Armut oder Armutsgefährdung leben und dadurch eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten haben. Viele Schwachstellen werden nun noch deutlicher, und Ungleichheiten, die es bereits vor der Pandemie gegeben hat, werden verstärkt“, sagt Hackspiel.

Finanzielle Unterstützung dringend nötig

Gerade jetzt sei es wichtig, die Weichen in Österreich neu zu stellen, um Kinder und Jugendliche bestmöglich medizinisch, psychologisch, therapeutisch zu versorgen, auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen und Perspektiven für die Zukunft zu ermöglichen, ergänzt der Experte. Um diese Kinder und Jugendlichen nicht komplett zu verlieren, fordert die Liga für Kinder- und Jugendgesundheit massive finanzielle Unterstützung. Hackspiel wünscht sich von der Politik rund eine Milliarde Euro. Schließlich bekomme die Wirtschaft Milliarden an Förderungen. Unsere Kinder sollten uns auch so viel wert sein – mehr dazu: Dringender Hilferuf für Wohl von Kindern.