Wegen der Pandemie erfüllt das Vorarlberger Bundesheer derzeit zahlreiche Aufgaben auch außerhalb der Kaserne. So helfen beispielsweise täglich bis zu 40 Soldaten der Militärmusik dem Infektionsteam. „Der Musiker macht also eine Ausbildung an seinem Instrument und die restliche Zeit ist er im Infektionsteam in Dornbirn im Einsatz“, sagt Oberst Michael Kerschat.
Neue Rekruten werden ausgebildet
An Arbeit jenseits des Soldaten-Alltags mangelt es dem Bundesheer zurzeit jedenfalls nicht. Deshalb ist für Kerschat wichtig, dass auch wieder Musterungen stattfinden und Grundwehrdiener nachrücken können. „Anfang Oktober sind beim Jägerbataillon 23 in Bludesch 190 Rekruten eingerückt, diese werden, wie vor drei oder vier Jahren das letzte mal, zu Hochgebirgsjägern ausgebildet“, sagt Kerschat.
Während des Winters stehen die Soldaten dann für alle möglichen Einsätze in ganz Vorarlberg zur Verfügung. Unter anderem als Katastrophenhelfer, im Lawineneinsatzzug, für das Contact-Tracing im Infektionsteam oder für andere Einsätze im Zuge der Coronavirus- Pandemie.
Ausbildung unter Sicherheitsbestimmungen
Die Ausbildung der Rekruten gestaltet sich derzeit wegen der Coronavirus-bedingten Sicherheits- und Hygiene-Vorschriften aber schwierig. Denn im Nahkampf-Training kann der nötige Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden, weshalb die Auszubildenden während der Trainings eine FFP2-Maske tragen müssen.
Nach einer relativ kurzen Ausbildungsdauer werden die Soldaten dann mitunter zu Coronavirus-Einsätzen gerufen, was in der Bevölkerung mitunter für Verwunderung sorgen kann. So war es im Frühjahr ein äußerst ungewohntes Bild, als auf Vorarlbergs Straßen und an den Grenzen plötzlich Soldaten im Einsatz zu sehen waren – mehr dazu in Bundesheer zieht Milizsoldaten vom Einsatz ab.
Nur zum Schutz und zur Hilfe im Einsatz
Oberst Kerschat beruhigt: „Die Rolle der Soldaten in Österreich ist so angelegt, dass man sich nie fürchten muss, denn sie sind nur zum Schutz und zur Hilfe da.“ Das sei der breiten Bevölkerung jedoch bewusst und die Unterstützungsmaßnahmen des Bundesheers werden größtenteils wohlwollend angenommen, sagt Kerschat.
Beim Militärkommando Vorarlberg hofft man dennoch, dass ein Grenzschutz, wie im März und April, nicht wieder notwendig wird, auch wenn man darauf vorbereitet sei.