Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 15.11.2020, 19.00 Uhr, ORF 2
Nur das beste Stück vom Stamm wird von Walter Sutterlüty in Egg-Großdorf zu Schindeln verarbeitet, der Rest ist Abfallholz. Bei ihm sind es mindestens zehn Säcke täglich. In Kisten verpackt soll das Holz aus der Region jetzt als Anzündholz an die Kunden kommen, sagt Rudi Gort, der Innungsmeister der Ofensetzer in Vorarlberg: „Ein Viertel der Vorarlberger Bevölkerung feuert mit Holzöfen und da bietet es sich an, mit diesem Abfallholz richtig anzufeuern.“
Angefeuert wird immer von oben
Richtig mit Holz zu Heizen ist fast eine Wissenschaft. Wichtig ist die Holzmenge. Das Abfallholz der Schindeln kommt allerdings erst zum Schluss auf den Stapel, denn angezündet wird nur von oben, erklärt Ofensetzer Hubert Ratz aus Großdorf: „Die Schadstoffe, die beim Verbrennen entstehen, gehen thermisch nach oben und damit durch die heiße Flamme. Das ist der Vorteil, wenn man von oben anzündet.“ Außerdem muss genug Sauerstoff an die Flamme: „Es ist wichtig, dass man die ersten zehn oder zwanzig Sekunden die Tür des Ofens anlehnt, damit genug frische Verbrennungsluft von außen hinzukommt.“
Fichte brennt besser, Buche länger
Auch die Holzart spielt eine Rolle. Ofenbesitzer Sepp Waldner schwört auf Fichtenholz: „Die Meisten meinen, Buchenholz sei viel besser und viel wärmer – das stimmt eigentlich nicht. Fichtenholz hat einen viel höheren Brennwert als Buchenholz. Das harte Buchenholz brennt halt länger, das ist schon klar.“
Kaminkehrer beraten bei der Reinigung
Klar ist auch: Zweimal jährlich muss ein Ofen gekehrt werden, am Beginn und am Ende der Heizsaison, so Kaminkehrer Manuel Einspieler aus Egg: „Wir sehen am Ruß, ob richtig gefeuert wird oder nicht. Und je nachdem beraten wir nach jeder Kehrung die Leute und fragen, welches Holz verwendet wurde und wie lange die Luftzufuhr offen war. Wir sagen aber auch, wenn alles in Ordnung ist und man gut gefeuert hat.“