Islamischer Friedhof in Altach
Böhringer
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Chronik

Kein Begräbnis für toten Attentäter in Vorarlberg

Nachdem der Islamische Friedhof in Wien-Liesing dem Attentäter von Wien ein Begräbnis verweigert hat, lehnte am Donnerstag auch die Vorarlberger Gemeinde Altach (Bezirk Feldkirch) eine Beerdigung ab. Nur Menschen mit Hauptwohnsitz in Vorarlberg hätten einen Anspruch, heißt es aus dem Gemeindeamt.

Der Islamische Friedhof Altach sei ein Friedhof für Muslime, die zum Zeitpunkt ihres Ablebens ihren Hauptwohnsitz in Vorarlberg haben, erklärte dazu am Donnerstag der Altacher Bürgermeister Markus Giesinger.

Ort und Zeitpunkt eines Begräbnisses offen

Die Ruhestätte sei von Anfang an so konzipiert gewesen. Eine Ausnahme gebe es „gerade in diesem speziellen Fall auf gar keinen Fall“, betonte Giesinger, „dazu sehen wir keine Veranlassung“. Eine konkrete Anfrage dazu habe es allerdings bisher nicht gegeben. Wo und wann der Täter nun begraben wird, war vorerst weiter offen. Denn auch der Friedhof in Wien lehnt ein Begräbnis ab – mehr dazu in Friedhof verweigert Attentäter Begräbnis (wien.ORF.at).

Als Alternative käme ein Begräbnis in Nordmazedonien infrage, wo der in Mödling aufgewachsene Attentäter zumindest Wurzeln hat. Auch auf dem Wiener Zentralfriedhof gibt es einen Bereich für Muslime.

Islamischer Friedhof in Altach

Der Islamische Friedhof in Altach wurde 2012 eröffnet und verfügt über Platz für rund 700 Gräber. Die von Architekt Bernardo Bader gestaltete Ruhestätte dient auch als Einrichtung zur Verabschiedung im Falle einer Überführung. Rechtsträger ist die Gemeinde Altach, ihr unterliegt die Verwaltung des Friedhofs.