Markus Wallner
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Politik

LH Wallner: „Lockdown ist alternativlos“

Für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) ist der am Samstag von der Bundesregierung verkündete Lockdown „alternativlos“. Er appelliert an die Bevölkerung, sich an die Regeln zu halten und möglichst zuhause zu bleiben.

Die Zahl der Neuinfektionen würde raketenhaft steigen, sagte Wallner am Samstagabend im „Vorarlberg heute“-Interview. Sehe man sich dazu die Auslastung der Intensivbetten an, sei ein Lockdown alternativlos. „Es ist Zeit, jetzt zu handeln“, betonte der Landeshauptmann.

Seine große Bitte an die Bevölkerung sei es, dass die Ausgangsbeschränkungen und die anderen Regeln auch eingehalten werden, so Wallner. Wenn möglich, sollte man zuhause bleiben. Sollte man einen Besuch planen, müsste man sich zwei Mal überlegen, ob das wirklich nötig ist. Es sei nun einfach wichtig, nicht zu viele Personen zu treffen.

„Gehen Sie bitte auf Abstand“

Man sollte mit Freunden und Familie in Verbindung bleiben, aber „gehen Sie auf Abstand und meiden Sie direkte Kontakte“, appelliert der Landeshauptmann.

Die Polizei sei österreichweit beauftragt, die Ausgangsbeschränkungen zu kontrollieren, so Wallner. Das sollte mit Augenmaß geschehen, aber es müsse schon klar sein, dass die Regeln eingehalten werden müssen.

Landeshauptmann Wallner über den „Lockdown light“

In Vorarlberg gibt es jede Woche pro 100.000 Einwohner 429 Ansteckungen. 90 Personen sind derzeit im Spital. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP ) spricht über die Notwendigkeit eines zweiten Lockdowns angesichts dieser Zahlen.

IV-Ohneberg für verpflichtende Corona-App

Der Präsident der Vorarlberger Industriellenvereinigung Martin Ohneberg appelliert an den Zusammenhalt der Bevölkerung: „Nur mit einem gemeinsamen Kraftakt können wir den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schaden minimieren“. Mitentscheidend sei dabei, dass die Industrie, die produzierende Wirtschaft und weitere Branchen geöffnet bleiben.

Neben dem Schutz der Mitarbeiter sei die Aufrechterhaltung der Lieferketten und die Sicherstellung des Güter- und Personenverkehrs von großer Bedeutung, so Ohneberg. Er hätte gerne Schnelltests und verkürzte Quarantänezeiten. Seiner Ansicht nach müsste die Corona-App des Roten Kreuzes verpflichtend vorgeschrieben werden und damit „mithilfe der Digitalisierung die überforderten Systeme zu entlasten“.

Schärfere Maßnahmen ab Dienstag

Die Regierung hat am Samstag schärfere Maßnahmen gegen das Coronavirus vorgestellt. Ab Dienstag, 0.00 Uhr, gelten in Österreich zwischen 20.00 und 6.00 Uhr nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Die meisten Veranstaltungen werden abgesagt, Restaurants dürfen keine Gäste mehr bewirten, die meisten Freizeiteinrichtungen müssen vorerst schließen. Für Treffen im privaten Rahmen gibt es strenge Einschränkungen – mehr dazu in Verschärfung ab 3. November und CoV-Maßnahmen im Detail.