Die Unsicherheit nimmt jeden Tag zu und wird von der Politik noch unterstützt. Sie liefere sogar die „Cliffhanger“ dafür: „Die nächste Pressekonferenz entscheidet noch nicht, sondern erst am Samstag hört man’s. Das macht Spannung, Stress, das macht Unbehagen und Unsicherheit. Und das ist nicht förderlich für die Gesundheit des Menschen“, sagt Kloimstein.
Lockdown ist Ausnahmesituation
Ein Lockdown bedeute immer eine Ausnahmesituation. „Wir kennen es zwar schon aus dem Frühjahr, aber die Isolation, genauso wie das enge Aufeinanderleben innerhalb der Familie kann enorme psychische Belastungen mit sich bringen“, sagt Kloimstein. Das könne von Gewalt bis Depression alle Aspekte der Psyche treffen.
Auch ein Anstieg von Suchterkrankungen sei denkbar. So habe sich im Frühjahr gezeigt, dass der Konsum von Alkohol und Cannabis in der Zeit des Lockdowns gestiegen sei. Auch Verhaltenssüchte wie Onlinegaming nehmen in solchen Phasen zu, so Kloimstein. „Ich denke, dass die Krise eigentlich noch bevorsteht. Die nächsten Jahre werden sicher noch herausfordernd sein“, befürchtet Kloimstein.
WHO: Lockdown als letztes Mittel
Wegen der steigenden Coronavirus-Zahlen schränken Regierungen weltweit das öffentliche Leben wieder ein. In Frankreich gibt es ab Freitag neue strenge Ausgangsbeschränkungen, in Deutschland ab Montag einen Quasi-Lockdown. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnete einen landesweiten Lockdown allerdings als „letzte Wahl“ und warnte vor den negativen Folgen – mehr dazu auf ORF.at.