Ordination im Messeareal
ORF
APA/JOCHEN HOFER
Coronavirus

Notbetten dürften bald reaktiviert werden

Sollten die Infektionszahlen weiter ansteigen, muss damit gerechnet werden, dass Vorarlbergs Spitäler an ihre Kapazitätsgrenzen kommen könnten. Laut Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) müsste dann das Notversorgungszentrum in einer Halle der Dornbirner Messe wieder aufgebaut werden.

„Innerhalb von zehn Tagen haben sich die Zahlen bereits verdoppelt“, so Rüscher gegenüber dem ORF Vorarlberg: „Wir sind jetzt bei über 40 Patientinnen und Patienten im Spital und wir prüfen ab jetzt schon täglich ganz genau, ob der Zeitpunkt schon gekommen ist, die Vorbereitungen für das Notversorgungszentrum aufzubauen.“

Möglichst wenig andere Behandlungen zurückstellen

Man habe die Strategie inzwischen etwas geändert und halte nicht mehr so viele Betten in den Spitälern vor, wie zu Beginn der Pandemie, so Rüscher. Dadurch sollen weitere Behandlungen sichergestellt werden: „Wir haben im Frühjahr gesehen, dass wir sehr viele andere Behandlungen zurückstellen mussten aufgrund von Covid-19 und diesen Weg möchten wir jetzt nicht mehr gehen, bzw. erst so spät wie notwendig.“

Notversorgungszentrum eher früher

Vorarlberg werde deshalb das Notversorgungszentrum in den Messehallen vermutlich etwas früher aufbauen und Covid-Patientinnen und Patienten dort auch unterbringen, um auch in den anderen Spitälern die anderen Behandlungen nur so wenig wie notwendig einschränken zu müssen, so die Gesundheitslandesrätin.

ABD0110_20200409 – DORNBIRN – …STERREICH: ZU APA0306 VOM 9.4.2020 – Ein stationŠres Notversorgungszentrum fŸr Covid-19-Patienten wurde am Donnerstag, 09. April 2020 auf dem MessegelŠnde in Dornbirn vorgestellt. – FOTO: APA/JOCHEN HOFER
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So sah das Notversorgungszentrum im Frühjahr aus

Patientenzahlen ausschlaggebend

Ausschlaggebend für den Aufbau ist die Belegung der Betten in den Spitälern, so Rüscher. Der Plan sehe vor, dass man die Situation täglich beobachte, wenn man bei 30 bis 100 Patientinnen und Patienten im Spital ist: „Sollte die Entwicklung rasant ansteigen, also sehr schnell exponentiell ansteigen, dann wird es früher die Anweisung dazu geben.“ Werde die Entwicklung langsam steigen, dann habe man noch etwas Zeit.

Vermutlich in den nächsten Wochen

Legt man nun die von Rüscher genannte Verdopplung der Patientinnen und Patientinnen in den Spitälern innerhalb von zehn Tagen zugrunde, würde bei einem kontinuierlichen Anstieg der Aufbau des Notversorgungszentrums spätestens in etwa drei bis vier Wochen notwendig. Dazu Rüscher: „Das ist so richtig. Wenn die Entwicklung so weiter geht, dann werden wir diesen Startschuss in den nächsten Wochen setzen.“