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Wie wirkt sich die rote Ampel aus?

Seit Freitag steht die Corona-Ampel im Rheintal und im Walgau auf rot. Welche Auswirkungen hat das auf die verschiedenen Lebensbereiche? ORF Vorarlberg hat sich in Gemeinden, Krankenhäusern, Schulen und im Sport umgehört.

Rot auf der Corona-Ampel ist von Amts wegen wie folgt definiert: mit unkontrollierten Ausbrüchen und einer großflächigen Verbreitung des Virus ist zu rechnen. In der Gemeinde Frastanz, mit ihren 6.500 Einwohnern, gibt es aktuell 48 positiv auf das Coronavirus getestete Menschen. Damit ist Frastanz im negativen Spitzenfeld, was die Fallzahlen betrifft.

Rote Coronamaßnahmen LKH/Pflegeheim

Im LKH Feldkirch bleiben die Maßnahmen so wie bisher – es herrschen strenge Hygienemaßnahmen und Besuche gibts nur in Ausmahmefällen. Im Pflegeheim Höchst,wo 1 Bewohner Fall positiv getestet wurde gelten schon länger strenge Covid Maßnahmen bei Besuchen eingehalten – pro Tag darf jetzt nur eine Person einen Heimbewohner besuchen.

Gohm: „Sind bestens darauf vorbereitet“

Große Verunsicherung wegen der roten Ampel herrscht in Frastanz aber nicht. Für Bürgermeister Walter Gohm (ÖVP) ändert sich durch die Umschaltung kaum etwas: „Direkte Auswirkungen sehen wir aktuell nicht. Wir haben bereits frühzeitig darauf reagiert, bereits vor drei Wochen die Räumlichkeiten für die Vereine geschlossen. Die Verwaltung arbeitet im Team-Splitting, also wir sind bestens darauf vorbereitet.“

Schule: Oberstufe stellt sich auf Home-Schooling ein

Für tausende Mädchen und Burschen in den weiterbildenden Schulen im Rheintal und Walgau bedeutet die rote Ampel in den meisten Fällen, dass sie wieder zuhause lernen müssen, anstatt in die Schule zu gehen. Im Moment bereitet jede Schulleitung ein Konzept vor, wie der Unterricht nach den Herbstferien aussehen soll. Die Bildungsdirektion muss es dann noch absegnen.

Reinhard Sepp, der Direktor am BRG/BORG Schoren in Dornbirn, wartet noch immer auf die Informationen aus der Bildungsdirektion. Er geht aber davon aus, dass seine Schüler von zuhause unterrichtet werden.

HTL-Dornbirn – Situation vor Homeschooling

Auf die Schüler ab der achten Schulstufe kommen wieder schwere Zeiten zu. Nach den Herbstferien müssen sie zu Hause bleiben – wie im Frühjahr ist Homeschooling angesagt. Wir haben uns heute Vormittag angeschaut, wie die Stimmung an der HTL Dornbirn am vorerst letzten normalen Schultag war.

Einschränkungen auch in Pflegeheimen

Auch in Pflegeheimen gibt es neue Einschränkungen, sagt Benevit-Geschäftsführerin Carmen Helbok-Föger: So sind für die nächste Zeit nur noch ein Besucher pro Bewohner an einem Tag zulässig. Die schon bisher strengen Sicherheits-Maßnahmen und Abstands-Regel gelten freilich weiterhin.

Geht man in ein Vorarlberger Spital, sei es als Patient oder als Besucher, gelten weiterhin folgende Schutzmaßnahmen: Mund-Nasen-Schutz, Abstand, Fiebermessen und Bekanntgabe der Personalien. Die rote Corona-Ampel im Rheintal und Walgau führt ansonsten zu keinen weiteren Einschränkungen, sagt Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Krankenhausbetriebsgesellschaft: Schwerkranke und Sterbende können nach wie vor besucht werden, Väter können bei Geburt dabei sein und Eltern ihre Kinder besuchen.

Sportvereine mit offenen Fragen zur Gastronomie

Auf den Spitzensport und auch auf den Breitensport hat die rote Corona-Ampel vorläufig keine Auswirkungen. Vereinssport ist weiter möglich und auch die erlaubten Zuschauerzahlen bleiben unverändert. Trotzdem ist die Verwirrung derzeit groß in der Sportszene. Dafür sorgt die neue Verordnung des Bundes, die ab Sonntag um 0 Uhr in Kraft treten wird.

Vor allem die neuen Regeln für den Gastronomiebetrieb bei Veranstaltungen sind aus Sicht der Vereine nicht klar genug formuliert. Speise und Getränke dürfen serviert werden, wenn die Veranstaltung länger als drei Stunden dauert. Die Frage ist jedoch: Wann beginnt eine Sportveranstaltung? Mit dem Anpfiff oder bereits mit dem Öffnen der Stadiontore?

Sportlandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) möchte die Sportverbände noch am Freitagnachmittag mit klaren Informationen versorgen. Denn spätestens am Sonntag, wenn die Verordnung in Kraft treten wird, sollten die Vereine wissen, was erlaubt ist und was nicht.