leerer Flur im Hotel
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Manche Hotels schränken Angebot ein

Angesichts der Reisewarnung vor allem von Deutschland für Vorarlberg ist die Tourismusbranche verunsichert. Laut Heike Ladurner-Strolz von der Hoteliervereinigung arbeiten viele Hotels derzeit daran, wie sie durch den Winter kommen können – etwa mit Öffnungszeiten nur am Wochenende oder mit dem Verzicht auf das Abendmenü.

Am Mittwoch stellten Landesrat Christian Gantner (ÖVP) und Vorarlberg Tourismus-Direktor Christian Schützinger ein Konzept vor, mit dem der Wintertourismus trotz der CoV-Pandemie möglich gemacht werden soll. Dazu gehören eine kostenlose Stornoversicherung und ein digitales Contact Tracing-System für die Gastronomie-Gäste – mehr dazu in: Stornoversicherung für Urlauber in Vorarlberg. Zudem werden Möglichkeiten geprüft, die deutsche Reisewarnung wegzubekommen – mehr dazu in: Reisewarnung: Rechtliche Schritte werden geprüft.

Kegele fordert „klare Aussagen“

Unter den Hoteliers hat sich jedoch Unmut breit gemacht. Markus Kegele, Tourimussprecher in der Wirtschaftskammer, bemängelte am Mittwochvormittag mit Blick auf die deutsche Reisewarnung fehlende Rahmenvorgaben. Seit Wochen wisse man nicht, wie der Winter für die Hotelbetriebe ausschauen könne, weil die Politik nicht handle, kritisierte Kegele. Fünf Tage vor Saisonstart sei es dann zu spät für Vorgaben.

Wenn Vorarlberg für Deutschland „rote Zone“ bleibe und damit ab 8. November die mindestens fünftägige Quarantäneplicht bei der Einreise bzw. Rückreise nach Deutschland gelte, dann „gibt es keinen Winter“, so Kegele, „und wenn es einen Winter gibt, dann brauchen wir einfach klare Aussagen“.

„Wirtschaftliche Balance finden“

Heike Ladurner-Strolz, Landessprecherin der österreichischen Hoteliervereinigung ist zuversichtlicher. Sie rechnet gar mit einer 75-prozentigen Auslastung – gibt aber zu, sehr optimistisch zu sein. Für die Hotelbetreiber sei die Situation schwierig, viele würden derzeit an Möglichkeiten arbeiten, durch den Winter zu kommen – etwa mit geänderten Öffnungszeiten oder einem eingeschränkten Angebot.

Varianten seien etwa eine Öffnung nur von Donnerstag bis Sonntag oder ein Verzicht auf Abendmenüs. „Jetzt es geht es darum, eine wirtschaftliche Balance zu finden, dass man den Winter irgendwie übersteht“, so Ladurner-Strolz.

Hoteliers: Zahlen berücksichtigen

Für Ladurner-Strolz und Kegele ist klar: Die Sicherheit der Gäste in den Hotels sei mehr als gegeben. Infektionen würden nicht in der Hotellerie und der Gastronomie stattfinden, sondern im Familienkreis – und die Studienergebnisse dazu seien auch bei allen politischen Covid-Maßnahmen, die Hotels und Gastronomie betreffen, zu berücksichtigen.