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CoV: 190 Kündigungen bei Doppelmayr

Der Vorarlberger Seilbahnbauer Doppelmayr baut im Zuge der Coronavirus-Krise weltweit 190 Stellen ab. Am Standort in Wolfurt sind 95 Mitarbeiter betroffen. Nach mehreren Monaten Kurzarbeit müsse man den Personalstand an die veränderte Auftragslage anpassen, so die Geschäftsführung.

Das vergangene Geschäftsjahr verlief für die Doppelmayr-Gruppe mit einem Umsatz von 872 Millionen Euro noch sehr erfolgreich. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie komme es heuer jedoch zu einem branchenweiten Umsatzeinbruch von gut einem Drittel, das auch den Wolfurter Seilbahnhersteller zu Maßnahmen zwinge, sagt der geschäftsführende Direktor der Doppelmayr Holding SE, Thomas Pichler.

Seit März konnte die Situation laut Pichler mit Kurzarbeit für mehrere Hundert Mitarbeiter überbrückt werden. 120 Zeitarbeiter, die für Spitzenproduktionszeiten eingestellt waren, seien über den Sommer bereits nicht mehr beschäftigt worden.

Nun müsse der Personalstand jedoch auf die veränderte Auftragslage angepasst werden. "Trotz einiger attraktiver Einzelprojekte reduzierte sich die Auftragslage in den letzten Monaten deutlich, und ein unsicherer Winter mit wenig oder verschobenen Investitionen in Seilbahnen kommt auf uns zu“, begründet Pichler die Entscheidung.

95 Kündigungen am Standort Wolfurt

Deshalb trennt sich der Wolfurter Seilbahnhersteller von 190 Mitarbeitern, 95 davon sind am Standort Wolfurt betroffen. Die betroffenen Mitarbeiter seien bereits informiert. Man sei in Gesprächen, um „sozial verträgliche einvernehmliche Lösungen“ zu finden.

Trotz der Krise zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich – Pichler rechnet damit, dass der neue Mitarbeiterstand nun in den nächsten Jahren stabil bleibt. So wurden im Herbst auch 36 neue Lehrlinge in Wolfurt aufgenommen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen weltweit 3.400 Mitarbeiter.

Doppelmayr kündigt Mitarbeiter

Der Seilbahnhersteller trennt sich am Standort Wolfurt von 95 Mitarbeitern – weltweit sind es 190.

Umsatz zu 80 Prozent vom Tourismus abhängig

Im Geschäftsjahr 2019/20 (01.04.2019 bis 31.03.2020) entfielen rund 50 Prozent des Umsatzes auf jenen Markt, der massiv vom Wintertourismus geprägt ist. Die Abhängigkeit vom Winter-, Sommer-, Ausflugs- und Freizeitparktourismus liegt laut Pichler bei rund 80 Prozent.

Land will mit AMS Sozialplan anbieten

Die Vorarlberger Landesregierung sicherte nach dem Bekanntwerden des Stellenabbaus Unterstützung zu: „Gemeinsam mit dem AMS werden wir einen Sozialplan anbieten. Wir stehen bereits in Kontakt mit dem Unternehmen", so Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (beide ÖVP) in einer Aussendung.

Wallner und Tittler verwiesen auf die Arbeitsstiftung des Landes. Damit sollen Betroffene innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens so rasch wie möglich wieder in den regulären Arbeitsmarkt integriert werden. Finanziert wird das Programm von Land, AMS und Gemeinden.