Für die Pisten wurden fast 17.000 Quadratmeter Gelände umgegraben, an der Strecke wurden 20 Flutlichtmasten aufgestellt – davon zwölf fixe mit einer Höhe von 22 Metern, die die Landschaft extrem hell ausleuchten. Für ein Ganzjahresschneedepot wurde ein riesiger Schneehaufen mit 35.000 Kubikmetern angelegt, der 4.500 Quadratmeter Vegetation zerstörte, kritisiert Lins.
Bauarbeiten ohne Bewilligung
Mit Bescheid vom 28. August wurde das Projekt bewilligt, weil in der Abwägung andere Interessen höher bewertet wurden als der Natur- und Landschaftsschutz. Dennoch sind nach Ansicht von Lins wichtige Punkte ohne Bewilligung geschehen:
• Das „Snowfarming-Depot“ wurde schon im Winter 2020 ohne Bewilligung angelegt.
• Ende August haben die Bauarbeiten für die Geländeveränderungen schon ohne Bewilligung begonnen.
• Eine Zufahrt zur Liftstation wurde ohne Bewilligung gebaut und nachträglich offenbar als „Viehtriebweg“ beantragt.
• Nach dem Bescheid sind Beschneiungen ab dem 1. November jeden Jahres erlaubt. Derzeit würden aber bereits Beschneiungen laufen, so Lins.
Als Naturschutzanwältin verstehe sie die sportlichen und wirtschaftlichen Interessen. Ihr fehle aber jedes Verständnis dafür, dass die Organisatoren so einer Veranstaltung offenbar meinten, über dem Gesetz zu stehen, so Lins.
Vorbereitungen laufen bereits
Die Vorbereitungen für die zwei Parallel-Riesentorläufe laufen bereits auf Hochtouren. Der Weltcup-Hang in Zürs nimmt Farbe und Formen an. Die neuen Schneekanonen sind bereits positioniert, Ende der Woche wird mit der Beschneiung begonnen. Für die Parallelbewerbe mussten Geländekorrekturen vorgenommen werden, damit zwei möglichst identische Läufe nebeneinander gesetzt werden können.
Hotels öffnen für vier Tage
Obwohl coronavirusbedingt keine Zuschauerinnen und Zuschauer erlaubt sind, werden sich während der Weltcup-Tage etwa 1.200 Menschen in Lech und Zürs aufhalten. Die Hotels werden extra für diese vier Tage geöffnet und schließen dann wieder bis zum Saisonstart.
Skiweltcup: Zürs macht sich bereit
Am 13. und 14. November finden in Zürs zwei Parallel-Riesentorläufe statt. Die Vorbereitungen laufen planmäßig, mittlerweile sind auch schon die Beschneiungsanlagen in Betrieb.
CoV-Sicherheitskonzept als große Herausforderung
Die größte Herausforderung ist das Coronavirus-Sicherheitskonzept. Nicht nur die Athleten müssten an Ort und Stelle getestet werden, sondern auch die 150 Helfer, sagt Stefan Jochum, Chef des Organisationskomitees. Sie arbeiten in kleinen Gruppen und dürfen während des Bewerbes auch nicht nach Hause gehen. In den Hotels sei man gut vorbereitet, sagt Hannes Skardarasy, Hotelchef des Zürserhofes. Da die Wintersaison noch nicht begonnen habe, könne man die Teams und Gruppen stockweise sehr gut trennen.
Die Schneekontrolle des Internationalen Skiverbandes findet am 4. November statt.