Kläranlage
Werner – stock.adobe.com
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Coronavirus

CoV-Frühwarnsystem mittels Kläranlage

In Vorarlberg wird wie in ganz Österreich das Abwasser auf das Coronavirus hin untersucht. Ziel ist es, damit steigende Infektionszahlen frühzeitig erkennen zu können. Die Wirksamkeit dieser Methode wird aber auch bezweifelt.

CoV-infizierte Menschen scheiden das Coronavirus mit dem Urin und Stuhl aus. Somit gelangt das Virus ins Abwasser und schlussendlich zu einer der 34 Kläranlagen in Vorarlberg. Bei ausgewählten Kläranlagen habe man bereits beobachten können, dass bei steigenden Infektionszahlen vermehrt Virenfragmente im Abwasser festgestellt wurden, so Christoph Scheffknecht vom Vorarlberger Umweltinstitut. Aus dieser Erkenntnis soll nun ein Frühwarnsystem entwickelt werden.

Steigende Infektionszahlen könnten damit in einer Region sofort erkannt werden, betont Scheffknecht. Das Ergebnis beziehe sich nämlich nicht nur auf Getestete, sondern auf die Gesamtbevölkerung des Einzugsgebiets einer Kläranlage.

Wie groß ist die Aussagekraft?

Nicht ganz überzeugt von dieser Methode ist Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Aus medizinischer Sicht würde nur die Hälfte aller Infizierten das Virus auch tatsächlich ausscheiden. Daher ist für Grabher die Aussagekraft zu gering. Das sieht Scheffknecht anders. Es sei eine Frage der Empfindlichkeit der Methode und diese Methode sei empfindlich genug.

Derzeit werden an drei Vorarlberger Kläranlagen in Bregenz, Hard und Hohenems solche Proben entnommen. Diese Methode kann flächendeckend voraussichtlich erst im Sommer 2021 angewendet werden.