Kritisch sind Kollisionen mit Wildtieren besonders für Motorradfahrer. Wer auf zwei Rädern unterwegs ist, übersteht einen derartigen Zusammenstoß selten unverletzt, heißt es beim Kuratorium für Verkehrssicherheit. Besonders riskant für einen Wildunfall sind die Dämmerung sowie die Nachtstunden. Rund die Hälfte aller Unfälle ereignen sich zwischen 18 und 7 Uhr.
Welche hohen Kräfte bei einem Wildunfall wirken, betont KFV-Direktor Othmar Thann: „Trifft man mit einer Geschwindigkeit von 50km/h auf ein 80kg schweres Wildschwein, so wirkt ein Aufprallgewicht von 2 Tonnen auf Fahrzeug und Fahrer ein.“
Besser nicht ausweichen
Auch wenn man instinktiv oft lieber ausweichen würde, ein Ausweichmanöver ist bei einem Wildunfall nicht zu empfehlen, denn ein solches sei wesentlich riskanter als ein Zusammenstoß, heißt es beim Kuratorium für Verkehrssicherheit. Stattdessen sollte stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden. Wenn der Fahrer richtig reagiert, ist die Verletzungsgefahr für die Autoinsassen geringer.
Getötetes Wild darf nicht mitgenommen werden
Nach dem Unfall muss die Gefahrenstelle unverzüglich abgesichert und die Exekutive verständigt werden. Die Nichtmeldung eines Sachschadens ist strafbar. Getötetes Wild darf niemals mitgenommen werden, auch nicht zum Tierarzt.
Österreichweit 8,6 Wildunfälle pro Stunde
In der Saison 2018/2019 ereignete sich auf Vorarlbergs Straßen alle 29 Stunden ein Wildunfall. Österreichweit kamen insgesamt 75.476 Wildtiere in Folge einer Kollision mit einem Fahrzeug zu Schaden. Das bedeutet, dass sich auf Österreichs Straßen pro Stunde 8,6 Wildunfälle ereignen.