Die Wiener Philharmoniker während des Neujahrskonzerts 2016 im Wiener Musikverein
APA/Herbert Neubauer
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Coronavirus

Veranstaltungen: Rüscher verteidigt Maßnahmen

Nach der Kritik aus Kultur und Sport verteidigt Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) die verschärften Maßnahmen für Veranstaltungen und verspricht sofortige Lockerungen, sobald die Coronavirus-Zahlen sinken. Als Sofortmaßnahme kündigte sie an, dass bei Veranstaltungen wieder Gastronomie unter Auflagen zugelassen ist.

Durch den starken Anstieg der Infektionszahlen habe man schnell handeln müssen, verteidigt Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) die von Profi-Sportclubs und Kulturveranstaltern als zu massiv und zu kurzfristig kritisierten Maßnahmen. Jede Großveranstaltung, die in diesem Zeitraum mit derart hohem Infektionsrisiko noch stattgefunden hätte, hätte auch das Risiko enorm verschärft, so Rüscher weiter.

Man habe an der deutlichen Steigerung der Infektionszahlen im September gesehen, dass die Maßnahmen im Sommer nicht ausreichend gewesen seien. „Wir haben einen enormen Anstieg von Zahlen“, so Rüscher, Anfang September seien es 60 Infizierte gewesen, derzeit rund 440.

„Wirklich strenge Maßnahme gefordert“

Rüscher kündigte zwar an, dass ab sofort wieder Gastronomie bei Veranstaltungen unter Auflagen zugelassen ist. Was die Zuschauerzahlen angehe, hoffe sie, dass die Infektionszahlen „in zwei bis drei Wochen“ eine Lockerung möglich machen. „Und dann werden wir auch sofort wieder öffnen.“

„Es war einerseits Zeit gefordert und eine wirklich strenge Maßnahme. Uns macht es allen auch keinen Spaß, wir gehen auch lieber auf eine tolle Sportveranstaltung, wo die Halle voll ist und wir mit anfeuern können und das werden wir auch wieder schaffen, aber wir müssen jetzt drei Wochen durchhalten und zwar alle miteinander“, betonte Rüscher.

Strengere Regeln in Vorarlberg

Die Besucherzahlen bei Veranstaltungen für die orange Zone sind in Vorarlberg stärker beschränkt als im Rest Österreichs. In geschlossenen Räumen sind maximal 250, im Freien maximal 500 Personen zugelassen. Als das Rheintal mit dem Walgau am Freitag komplett auf Orange geschaltet wurde, waren davon plötzlich weitere Veranstaltungen kurzfristig betroffen.

Kulturveranstalter und Sportvereine mussten ihre Zuschauerzahlen für das Wochenende noch einmal massiv reduzieren – so etwa Fußball-Bundesligist Altach von 3.000 auf 500. Und das, obwohl bereits viel Geld und Energie in CoV-Schutzkonzepte gesteckt worden seien, wie etwa der Manager der Dornbirner Bulldogs, Alexander Kutzer, betonte.

Symphonieorchester sagte Konzerte ab

Die kurzfristig geltenden Regeln stellten die Verantwortlichen nach eigenen Angaben vor massive organisatorische und wirtschaftliche Herausforderungen, da massenweise Tickets rückabgewickelt werden mussten, Einnahmen blieben aus. Das Symphonieorchester Vorarlberg sagte seine Konzerte für das vergangene Wochenende aus diesen Gründen kurzfristig ganz ab.

Vorarlberger Klubs protestieren gegen CoV-Maßnahmen

In Voralrberg dürfen wegen der aktuellen CoV-Bestimmungen im Vergleich zu anderen Bundesländern nur eine geringe Anzahl an Zuschauern in die Stadien. Bei den Klubs herrscht dafür Unverständnis.

Sperrstunde: Ausnahme für Hotelbars

Ebenfalls massive Kritik an den CoV-Maßnahmen in Vorarlberg hatte es von den Wirten und Hoteliers gegeben, weil die Sperrstunde auf 22.00 Uhr vorverlegt wurde. Hier gibt es nun eine kleine Ausnahme. Hotelgäste dürfen in der Hotelbar weiterhin bis 01.00 Uhr konsumieren, heißt es aus dem Landhaus in Bregenz. Das ist in einer Verordnung geregelt, die seit Mitternacht in Kraft ist.