Staudinger und Mair
APA/JOCHEN HOFER
Maurice Shourot
GW2020

Hard: Erdrutschsieg für Martin Staudinger

Auch Hard geht an die Sozialdemokraten: Martin Staudinger entscheidet die Bürgermeister-Stichwahl überraschend klar für sich und holt 67,1 Prozent der Stimmen. Die bisherige Bürgermeisterin Eva Maria Mair von der ÖVP kommt auf 32,9 Prozent.

Das Wahlergebnis in Hard im Detail.

Dem 41-jährigen Staudinger gelang es, seinen Vorsprung aus dem ersten Wahlgang am 13. September in einen klaren Wahlsieg auszubauen. Staudinger hatte vor zwei Wochen 1.993 Stimmen (35,40 Prozent) erhalten, Mair 1.846 Stimmen (32,79 Prozent). Die Wahlbeteiligung nahm in der Stichwahl gegenüber dem ersten Wahlgang auf 56,07 Prozent leicht ab. (13. September: 56,97 Prozent).

Die beiden Bürgermeisterkandidaten im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Hämmerle

Staudinger gibt Amt SPÖ-Landesvorsitz ab

Staudinger sieht das Bürgermeisteramt in Hard (13.633 Einwohner) als Full-time-Job, der eine Weiterführung des Parteivorsitzes nicht zulasse. Er war erst im September 2018 mit 99,3 Prozent Zustimmung zum Nachfolger von Gabriele Sprickler-Falschlunger an die Spitze der Landes-SPÖ gewählt worden. Darüber hinaus ist der 41-Jährige seit vergangenem Herbst auch SPÖ-Klubchef im Vorarlberger Landtag.

In der Namensbezeichnung seiner sozialdemokratischen Liste in Hard suchte man die Abkürzung SPÖ vergeblich. Er trat als Spitzenkandidat der offenen Liste „Martin Staudinger – Mitanand für Hard“ an, an der sich auch parteifreie Kandidaten beteiligten.

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Staudinger und Mair
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Sensation in Hard: Staudinger entschied das Rennen gegen Mair überraschend klar für sich
Martin Staudinger kommt mit dem Rad
Maurice Shourot
Mit dem Rad zur Wahl: Der neue Bürgermeister Martin Staudinger
Evi Mair
Maurice Shourot
Die bisherige Bürgermeisterin Evi Mair erklärte, im Falle einer Niederlage ihre politische Karriere zu beenden

Mair zieht sich aus Politik zurück

Für Mair stand am Sonntag nicht nur das Ende ihrer Zeit als Bürgermeisterin fest, sondern überhaupt das Ende ihrer politischen Karriere. Die 63-Jährige hatte angekündigt, sich im Falle einer Niederlage bei der Stichwahl aus der Politik zurückzuziehen. Sie war von der Gemeindevertretung nach dem überraschenden Rücktritt von Ortschef Harald Köhlmeier (ÖVP) erst im vergangenen Dezember zur Bürgermeisterin bestellt worden.

Köhlmeier, der wie sein Vater auch Präsident des Vorarlberger Gemeindeverbands war, wollte mit seinem Rückzug einen Neuanfang in Hard ermöglichen. Zwischen ihm, der mit absoluter Mehrheit regierte, und den Oppositionsparteien war es zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen.