Von links: Michael Ritsch (SPÖ), Daniel Rein (ORF) und Markus Linhart (ÖVP)
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GW2020

Das Stichwahl-Duell in Bregenz

In den „Vorarlberg heute“-Duellen zu den Bürgermeister-Stichwahlen trafen am Donnerstag die Kandidaten aus Bregenz aufeinander. Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) stand seinem langjährigen Kontrahenten und SPÖ-Kandidat Michael Ritsch gegenüber.

Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 24.9.2020, 19.00 Uhr, ORF 2

Für viele der insgesamt knapp 21.500 Wählerinnen und Wähler ist die Stichwahl am Sonntag neu. Die beiden Kandidaten hingegen kennen die Situation bereits: Schon zum vierten Mal treten Linhart und Ritsch gegeneinander an, auch ein Stechen gab es bereits: 2005 musste Bürgermeister Markus Linhart gegen SPÖ-Kandidat Michael Ritsch in eine Stichwahl. Linhart konnte sich damals mit einem Vorsprung von gut 600 Stimmen durchsetzen.

Ausgangslage vor der Stichwahl in Bregenz

Die Bregenzer entscheiden am Sonntag mit einer Stichwahl, wer in den kommenden fünf Jahren ihr Bürgermeister sein wird. Amtsinhaber Markus Linhart (ÖVP) tritt gegen Michael Ritsch (SPÖ) an.

Ausgangslage mit Vorsprung

Diesmal geht Linhart mit 893 Stimmen oder fast 9 Prozentpunkten Vorsprung in die Bürgermeister-Entscheidung. Damit das auch wieder klappt, setzt Linhart auf den Amtsbonus und seine langjährige politische Erfahrung als Bürgermeister der Landeshauptstadt.

Politische Erfahrung hat Michael Ritsch auch. Ist er doch schon seit 1995 Stadtrat in Bregenz. Trotzdem bewirbt er sich als die neue, frische Kraft, die Bregenz jetzt dringend brauche. Im Wahlkampf hat er dafür eine Allianz mit der FPÖ und den NEOS gebildet. Eines ihrer Hauptthemen war die Verlegung der Bahn und der Stadtstrasse unter die Erde.

Wahlduell: Markus Linhart gegen Michael Ritsch

Amtsinhaber Markus Linhart (ÖVP) und Michael Ritsch (SPÖ) treffen vor der Bürgermeister-Stichwahl in Bregenz in einem TV-Wahlduell gegeneinander an.

Unterirdische Verbindungen

Ritsch glaubt an diese Variante und verspricht: "Das ist das wofür ich antrete und ich möchte in den nächsten zehn Jahren beweisen, dass wir das umsetzen können – nicht so wie in den vergangenen 22 Jahren, wo immer nur angekündigt wurde und leider nichts entwickelt wurde. Wir haben heute immer noch den hässlichen Parkplatz am teuersten Grundstück von Vorarlberg.“

Linhart hingegen erteilt dieser Idee eine klare Absage: „Unterflurlösungen haben Tradition in Bregenz, die gab’s immer wieder. Und sie mussten immer wieder verworfen werden, weil sie nicht funktionieren." Renommierte Experten seien zu dem Ergebnis gekommen, das sogenannte Stickl-Projekt funktioniere nicht: „Und ich bin nicht bereit, den Menschen in der Stadt schöne Bilder zu präsentieren, die natürlich den Mund wässrig machen, die aber im Hintergrund nicht funktionieren. Das ist eine Art der Unehrlichkeit, für die ich nicht stehe“, sagte Linhart.

Das Wahlergebnis vom 13.09.2020 in Bregenz
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Herausforderung Coronavirus

Auf die Frage, ob ein Bürgermeister den Herausforderungen der Pandemie hilflos gegenüberstehe oder in irgendeiner Weise aktiv werden könne, antwortet Linhart: "Ich glaube, dass vor diesem Hintergrund das gute Miteinander aller in dieser Stadt etwas ganz Zentrales ist, um über diese Krise zu kommen und sie zu bewältigen.“

Ritsch hingegen sieht durchaus die Möglichkeit, aktiv zu werden: „Ich hätte mich als Bürgermeister massiv dagegen gewehrt, dass man ab Freitag die Lokalitäten um 22 Uhr wieder sperren muss, wenn das keine österreichweit einheitliche Lösung ist.“ Dadurch käme es nur wieder zu privaten Clustern. Der Bürgermeister von Linz habe bewiesen, dass er nicht alles mit sich machen lasse, so Ritsch: "Ich glaube, ein Bürgermeister muss in schwierigen Zeiten auch hinter der Bevölkerung und den Wirtschaftstreibenden stehen und das auch klar zum Ausdruck bringen.“

Michael Ritsch (SPÖ) und Markus Linhart (ÖVP) im Duell
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