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QuickHoney/ORF.at
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CORONAVIRUS

CoV-Ampel: Land empfiehlt Maßnahmen

Die Landesregierung hat am Dienstag in einer Pressekonferenz über Vorgaben informiert, die mit der Schaltung der CoV-Ampel auf Gelb und Orange verbunden sind. Dazu gehört ein Besuchsverbot in den Spitälern ab Mittwoch. Wesentliche Änderungen gibt es für die orangen Regionen – es handelt sich aber um Empfehlungen, nicht um eine Verordnung.

Stand die Coronavirus-Ampel in Vorarlberg bis Montag noch für alle vier Bezirke auf „Grün“, präsentierte sich die Situation am Dienstag auf dem Dashboard des Landes stark verändert. Der Bezirk Dornbirn ist zur Gänze orange eingefärbt, ebenso Teile des Bezirks Bludenz. Feldkirch ist komplett gelb gefärbt, dazu auch Teile des Bezirks Bregenz. Weiterhin „grün“ bleiben lediglich der Bregenzerwald mit der Tannbergregion (Warth und das zum Bezirk Bludenz gehörende Lech) sowie das Kleinwalsertal.

CoV-Ampel: Land empfiehlt Maßnahmen

Die Landesregierung hat am Dienstag in einer Pressekonferenz über Vorgaben informiert, die mit der Schaltung der CoV-Ampel auf Gelb und Orange in Vorarlberg verbunden sind. Dazu gehört ein Besuchsverbot in den Spitälern ab Mittwoch. Wesentliche Änderungen gibt es für die orangen Regionen – es handelt sich aber um Empfehlungen, nicht um eine Verordnung.

Spitäler: Landesweites Besuchsverbot

Als eine landesweit geltende Maßnahme verkündete Rüscher ein Besuchsverbot für die Spitäler. Besuche sind nur noch in Ausnahmefällen erlaubt, die Ambulanzen werden wieder geschlossen. Zunächst hatte es geheißen, es seien nur die Krankenhäuser Dornbirn, Hohenems und Bludenz in den orange gefärbten Regionen betroffen, schließlich wurde das Besuchsverbot auf alle Krankenhäuser im Land ausgeweitet.

Eine Detailübersicht über die neuen Vorgaben gibt es auf der Seite des Landes Vorarlberg.

Schulen: Verordnung des Bundes

Laut Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) gibt es für den Kindergartenbereich und die Schulen bereits eine Verordnung des Bundes, die am Nachmittag aktualisiert wurde – mehr dazu in: Schulen bleiben trotz oranger Ampel auf Gelb. Für die orangefarbenen Regionen – den ganzen Bezirk Dornbirn und Teile des Bezirks Bludenz – gilt ein Betrieb mit erhöhten Schutzmaßnahmen. Für die gelben Regionen gilt Normalbetrieb mit erhöhten Hygienemaßnahmen.

Für weitere Details verweist Rüscher auf eine aktualisierte Verordnung des Bundes. Laut Rüscher soll im Großen und Ganzen alles bleiben wie bisher, auch Ganztagsunterricht und Mittagsbetreuung bleiben vorerst aufrecht.

Gesundheitslandesrätin Rüscher im Gespräch

Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) über die CoV-Empfehlungen des Landesregierung.

Empfehlungen, keine Verordnung
Die Landesregierung weist daraufhin, dass es sich um Empfehlungen handelt und appelliert an die Bevölkerung, diese dringend einzuhalten. Die Vorgaben sollen ab Mittwoch (16.9.) gelten.

Gelbe Gebiete: Keine wesentlichen Einschnitte

Ansonsten gelten für die auf Gelb geschalteten Regionen weiterhin die bisherigen Einschränkungen beim Spitalsbesuch (4x1-Regelung), bei Veranstaltungen müssen die Kontaktdaten erhoben werden. Alle Sportarten sind uneingeschränkt möglich, bei Sportarten mit Körperkontakt sollen die Trainingsgruppen nicht vermischt werden, auch Wettkämpfe sollen nur innerhalb dieser Gruppen stattfinden. Im Kulturbereich sind Proben weiter möglich, es sollen aber Kontaktdaten erhoben werden. Rüscher empfiehlt zudem das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Umgang mit Risikogruppen.

Orange Gebiete: Deutliche Einschränkungen bei Veranstaltungen

Deutlich strenger sind die Maßnahmen in den orange eingestuften Regionen. Deutliche Einschränkungen werden hier für Veranstaltungen empfohlen: Ohne feste Sitzplätze sind indoor bis zu 25 Personen erlaubt, outdoor bis zu 50 – das sind halb so viele wie bisher. Mit zugewiesenen Sitzplätzen sind indoor 250 Personen erlaubt, outdoor maximal 500. Singen, Theater und Blasmusik sollen nur noch in Kleingruppen stattfinden.

Fußball: Profi-Clubs dürfen spielen

Sportarten mit Körperkontakt seien bei Orange nicht mehr vorgesehen – das betreffe etwa auch den Fußball, wie Rüscher bei der Pressekonferenz betonte, solche Sportarten seien aber weiterhin ohne Körperkontakt möglich. Somit können Heimspiele von Fußballmannschaften in den orange gefärbten Gebieten nicht stattfinden. Profi-Clubs sind von diesen Maßnahmen ausgenommen.

Am Dienstagabend korrigierte Rüscher die Empfehlung für den Hobbybereich – nach Rücksprache mit der Sanitätsabteilung des Landes sei Körperkontakt etwa beim Fußball doch möglich, intensiver Körperkontakt wie beim Ringen dagegen nicht – mehr dazu in: Sport: Fußball nun doch, Ringen nicht.

„Vielleicht zu sorglos gelebt“

Damit die Ampel nicht „zu flackern“ beginnt – also viel zu oft umschlägt, so der Gesundheitsexperte der Landesregierung Armin Fidler, soll die Farbeinteilung für mindestens zwei Wochen so bleiben, wie sie jetzt ist. Fidler, der Vorarlberg in der Coronavirus-Kommission des Bundes vertritt, stellte fest, dass „wir im Sommer vielleicht zu sorglos gelebt“ haben und verwies auf strengere Coronavirus-Maßnahmen in den Nachbarländern Deutschland, Schweiz und Italien.

Wallner: 80 Prozent der Infektionen nachvollziehbar

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) erklärte bei der Pressekonferenz, die Ampel solle ein Warnsignal sein, ein Steuerungs- und Präventionsinstrument. Bei Grün hätten viele geglaubt, es bestehe kein Risiko, das sei aber falsch. Das Virus verbreite sich nun wieder stärker – allerdings gebe es im Vergleich zum Frühjahr zwei gravierende Unterschiede.

Bei einem noch größeren Infektionsgeschehen habe man die Cluster im Frühjahr nicht so einfach festgestellt – inzwischen wisse man bei 80 Prozent der Infektionen, wo sie herkommen. So könne die Infektionskette durchbrochen werden. Zudem werde viel mehr und viel schneller getestet als im Frühjahr.

Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert

Zuletzt habe sich die Clusterbildung verändert, was Wallner als „eher beunruhigend“ bezeichnete. Reiserückkehrer würden keine so große Rolle mehr spielen, vielmehr finde das Infektionsgeschehen im Land statt – in Familien, bei Festen – und es gebe auch vereinzelt Fälle in Schulen und Kindergärten, Stand Dienstag (15.9.) seien es neun.

Wallner kündigte an, dass das Infektionsteam – wahrscheinlich ab Freitag – auf dem Messegelände untergebracht wird. Es werde auf bis zu 92 Arbeitsplätze aufgestockt, dazu habe man einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert.

Zahl der Spitalspatienten gestiegen

Die Zahlen der Covid-19-Patienten seien in den vergangenen Tagen gestiegen, so Wallner weiter. Demnach liegen derzeit 15 Erkrankte im Spital, drei davon sind auf der Intensivstation und müssen künstlich beatmet werden.

Land beurteilt nach Regionen, nicht nach Bezirken

Gesundheitslandesrätin Rüscher erläuterte das Zustandekommen der Ampelfarben und erklärte, dass die Letztentscheidung bei der Politik liege – die Coronavirus-Kommissionen von Bund und Land würden lediglich Empfehlungen aussprechen. Das war auch die Erklärung dafür, dass nicht die gesamten Bezirke Bregenz und Bludenz „gelb“ bzw. „orange“ geschaltet wurden. „Wir haben regionales Datenmaterial zur Verfügung, das eine regionale Einschätzung erlaubt“, sagte Rüscher.

Differenzierte Einstufung

• Der gesamte Bezirk Dornbirn ist auf Orange gestellt
• Der Bezirk Bregenz ist auf gelb gestellt mit Ausnahme der Talschaften Bregenzerwald mit der Tannbergregion (Warth und Lech) sowie das Kleinwalsertal – diese bleiben grün
• Der gesamte Bezirk Feldkirch wird gelb
• Der Bezirk Bludenz wird orange mit Ausnahme des Klostertals, des Brandnertals, des Montafons und des Großen Walsertals – diese werden gelb.