Archivbild: Miete, Wohnungen
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Wirtschaft

Neuer Rekord bei Immobilienverkäufen

Die Coronavirus-Krise hat die große Nachfrage nach Immobilien in Vorarlberg im ersten Halbjahr 2020 nicht gebremst. Eine Auswertung des Immobilien-Netzwerkes Remax zeigt, dass die Rekordwerte des Vorjahres sogar übertroffen wurden.

In den amtlichen Grundbüchern zeigen sich österreichweit noch wenig Coronavirus-Auswirkungen. Die Zahl der Immobilienverkäufe legte heuer im ersten Halbjahr gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 4,9 Prozent zu und die Anzahl der Verkäufe stieg bundesweit um rund 3.100, wie der Maklerverbund Remax am Mittwoch bekanntgab.

Rückgang bei Betriebsgebäuden

Daraus zu schließen, dass Immobilien generell billiger geworden seien, „ist falsch“, betonte Remax-Österreich-Manager Anton Nenning. „Vielmehr ist die Anzahl der quasi kleinen Transaktionen gestiegen.“ So hätten sich in den vergangenen fünf Jahren die Verbücherungen von Parkplätzen beinahe versechsfacht.

Aber auch Hausanteilsverkäufe haben laut Nenning fast um das Fünffache zugelegt, während Schwergewichte, wie zum Beispiel die Verkäufe von Zinshäusern und Zinshausanteilen, um ein Drittel eingebrochen sind. Generell sei ein massiver Rückgang bei Betriebsgebäuden und anderen Großinvestitionen festzustellen.

Verkäufe von Grundstücken und Wohnungen rückläufig

Insgesamt wurden 2020 bis Juni für 67.302 Immobilien neue Eigentümer verbüchert. Das waren auch um 3,7 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2018. „Die Verkaufszahlen haben im ersten Halbjahr 2020 in Summe zwar zugelegt, aber die drei wichtigsten Objektgruppen, nämlich Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und Grundstücke waren im ersten Halbjahr zusammen um 6,4 Prozent rückläufig“, relativierte Remax-Österreich-Chef Bernhard Reikersdorfer.

Die tatsächlichen Auswirkungen von Covid-19 würden erst die Auswertungen für das Gesamtjahr zeigen. „Entscheidend für die Marktentwicklung in den nächsten Monaten wird die Kreditvergabe der Banken an Privatpersonen sein.“ Immobilien seien aber sowohl bei Eigennutzern als auch Anlegern weiterhin hoch im Kurs, daran werde sich auch nicht so rasch etwas ändern.

Vorarlberg: 327 Mehrverkäufe im ersten Halbjahr

In Vorarlberg, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Tirol lagen die Verkäufe heuer zwischen Jänner und Juni vorerst über der Vergleichsperiode im Rekordjahr 2018. Vorarlberg verzeichnete 327 Mehrverkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Vorarlberg liegt auch beim Zuwachs des Verkaufsvolumen auf einem der vorderen Plätze: Am meisten beim Wert zulegen konnten die Bundesländer Oberösterreich (plus 170 Mio. Euro), Salzburg (plus 115 Mio. Euro) und Vorarlberg (plus 62 Mio. Euro).