Verschärfter Fachkräftemangel durch CoV
Die Coronavirus-Pandemie macht es den heimischen Firmen noch einmal deutlich schwerer Fachkräfte zu bekommen. Der Bedarf ist in vielen Branchen unverändert hoch. Offene Stellen können jedoch trotz hoher Arbeitslosigkeit nicht besetzt werden.
Jedes fünfte Unternehmen findet laut Wirtschaftskammer Vorarlberg derzeit nur sehr schwer geeignete Mitarbeiter. Besonders die Sparten Gewerbe, Handwerk und Industrie seien betroffen. Bei der Textilfirma Bandex in Koblach beispielsweise sind die Auftragsbücher voll, die Kapazitäten sollen ausgebaut werden, doch die Personalsuche gestaltet sich äußerst schwierig, erklärt Geschäftsführer Andreas Geiger: Trotz zahlreicher Inserate und Stellenausschreibungen für ausgebildete Textiltechniker hat sich niemand beworben.
Mehr weniger qualifzierte Arbeitskräfte auf dem Markt
Jene Fachkräfte, die gesucht werden, sind durch die Coronavirus-Krise nicht frei geworden. Weniger qualifizierte Arbeitskräfte sind seither jedoch deutlich mehr verfügbar, bestätigt auch Martin Ohneberg, Präsident der Vorarlberger Industriellenvereinigung: Natürlich behalten Unternehmen lieber leistungsstarke Mitarbeiter. Bei Umsatz- und Gewinnrückgängen wird meist das schwächste Glied in der Kette gekündigt.
Schwierige Suche nach talentierten Lehrlingen
Durch das Ausbilden von Lehrlingen im eigenen Unternehmen wollen viele Betriebe dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Geeignete Talente zu finden sei aber auch hier eine große Herausforderung, meint Christoph Jenny, der Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Der Wettbewerb um die besten Lehrlinge nehme laufend zu. Eigene Lehrwerkstätten helfen dabei, motivierte Lehrlinge ins Unternehmen holen zu können, sagt Andreas Böhler, Geschäftsführer von Böhler Fenster in Wolfurt: Man muss den jungen Menschen etwas bieten und vor allem auch durch Aktionen auf sich aufmerksam machen.