Ein Szenenausschnitt aus der Oper „Impresario Dotcom“ im Festspielhaus Bregenz.
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Kultur

„Festtage“ überzeugen mit Opernpremiere

Die „Bregenzer Festtage“, als Ersatzprogramm für die Festspiele, kommen beim Kultur-Publikum gut an. Am Donnerstagabend wurde die Oper „Impresario Dotcom“ im Festspielhaus uraufgeführt. In der modernen Inszenierung wird Bezug auf die aktuelle Coronavirus-Krise genommen.

Die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Coronavirus-Krise wurden kunstvoll in die Inszenierung der Opera buffa eingearbeitet. So kommt es, dass die Masken in der Neufassung vom CoV-Mund-Nasen-Schutz bis hin zur Commedia dell’arte Halbmaske reichen.

„Interessanterweise fand ich es während der Coronavirus-Zeit passend, das konzeptionell aufzugreifen. Dass man eben Social Distancing betreibt, um am Ende dann eigentlich wieder bei der Nähe zu landen und dabei, dass man sich verbünden muss und ein Kollektiv sein muss, um wirklich was zu verändern“, erklärt Regisseurin.

Uraufführung bei den Festtagen

Am Donnerstag feierte das Auftragswerk „Impresario Dotcom“ bei den Festtagen Premiere. Das Stück befasst sich unter anderem mit den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie.

Konkurrenzkampf um Arbeitsplätze

Um vom Impresario eine Rolle zu bekommen, liefern sich die zum Vorsingen eingeladenen Sänger eine erbitterte Konkurrenzschlacht. Komm mir nur nicht zu nahe lautet die Botschaft. Um arbeiten zu können, leisten die Sängerinnen und Sänger Übermenschliches. Sie singen ihre Arien sogar unter Wasser.

Der Impresario, hier eine Art ‚Deus ex Machina‘, hält alle Fäden in der Hand. „Das ist die große Eigenschaft dieser Figur. Den Überblick zu haben und tatsächlich zu sehen und zu wissen was alles auf der Bühne passiert und passieren wird“, fasst es Schauspielerin Zeynep Buyrac in Worte.

Zwei Welten, die aufeinanderprallen

Die anderen Figuren stellen zum einen reale Künstlerinnen und Künstler dar, verkörpern zugleich aber auch Operncharaktere. Zitate berühmter Arien wurden lustvoll durch den ‚kompositorischen Fleischwolf‘ gedreht. „Was ich daran mag ist, dass das Orchester eine zeitgenössische Hülle um die Zitate formt und dann prallen diese zwei Welten aufeinander, das ist sehr lustig“, sagt der musikalische Leiter der Inszenierung, Christopher Ward.

Nach der erfolgreichen Premiere am Donnerstag, findet am Freitagabend eine weitere Aufführung von „Impresario Dotcom“ im Bregenzer Festspielhaus statt.