Wolford-Geschäft von außen
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Wolford kündigt 54 Mitarbeitern in Bregenz

Der Strumpf- und Wäschehersteller Wolford mit Sitz in Bregenz hat 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Der Vorstand hatte nach Millionenverlusten bereits im Juli Einschnitte angekündigt.

Wolford hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust in Höhe von 29 Millionen Euro eingefahren – mehr dazu in Durch CoV-Krise Umsatzeinbruch bei Wolford (vorarlberg.ORF.at).

Von weltweit 1.250 Mitarbeitenden bei Wolford arbeiten knapp 500 in Bregenz. Mehr als 50 der jetzt von den Kündigungen Betroffenen arbeiten in Bregenz. Die zur Kündigung Angemeldeten arbeiten im Bereich „Zuschnitt und Vorsortierung“.

Verlagerung nach Slowenien

Diese Tätigkeiten werden nach Slowenien verlagert, sagt Wolford-Vorstand Andrew Thorndike. „Es macht keinen Sinn, wenn wir hier ein Stück Stoff zuschneiden, das dann nach Slowenien gefahren werden muss, um es dort zu nähen. Das muss zusammengeführt werden“, so Thorndike.

Kündigungen allein werden nicht reichen

Die Verlagerung begründet der Vorstand damit, dass sich das Betriebsergebnis verbessern werde, wenn Wolford schneller am Markt reagieren und zügiger produzieren könne. Laut Thorndike seien solche „Prozessoptimierungen“ notwendig. Für Wolford gebe es nun einen Masterplan voller solcher Optimierungen, den man jetzt abarbeite. Nur mit Kündigungen, durch Reduktion des Mitarbeiterstandes, würde sich für das Unternehmen überhaupt nichts verbessern, so der Vorstand.

„Dort, wo wir können, versuchen wir natürlich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten. Auf der anderen Seite ist durchaus ein sehr konsequenter Umbau von Wolford erforderlich, um zurück in die Gewinnzone zu kommen“, erklärt der Wolford-Vorstand. Es dürften also noch weitere Kündigungen folgen, wo und wie viele gibt Thorndike noch nicht bekannt.

Arbeitsstiftung und Weiterbildung

Für die 54 Menschen, die zur Kündigung angemeldet sind, wird eine Arbeitsstiftung eingerichtet. Dabei geht es nach Angaben von Marcel Gilly von der Gewerkschaft für Privatangestellte, darum, die Kenntnisse und Fähigkeiten der Betroffenen zu „screenen“ und sofort allfällige Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten.

AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter sagt, die Situation am Arbeitsmarkt ist Coronavirus-bedingt schwierig. Das AMS werde sich umgehend mit Wolford in Verbindung setzen und dem Unternehmen, wenn möglich, auch einen Besuch abstatten, um den Betroffenen die notwendigen Informationen zu geben – von der Beantragung des Arbeitslosengeldes bis hin zu Weiterbildung und Jobsuche.