Die Krise trifft Vorarlbergs Lehrstellensuchende hart. Denn die Berufsorientierung ist deutlich schwieriger geworden, Lehrlingsmessen und Schnuppertage sind ausgefallen. Und es wird heuer weniger Lehrstellen geben.
Corona-Zwangsmaßnahmen treffen Jugend hart
Im Frühling waren wegen Corona-Zwangsmaßnahmen und Verboten der Bundesregierung keine Treffen und Feiern mit Gleichaltrigen möglich. Jetzt macht die wirtschaftliche Situation die Arbeitssuche schwierig. Viele Betriebe sind verunsichert und stellen weniger oder keine Lehrlinge ein.
Wunsch nach Beschäftigungsprogrammen
Was aus Sicht von Dietrich besonders auffällt ist, dass die soziale Ungleichheit zunimmt. Dadurch drohe, dass viele Jugendliche verloren gehen. „Da möchten wir hinschauen und speziell für diese Gruppe Chancen ermöglichen und Programme entwickeln“, sagt Dietrich.
Sozialarbeiter Dietrich zur Lage der Jugend
Thomas Dietrich, Geschäftsführer der Koje in Dornbirn, beschreibt die Probleme, mit denen sich Jugendliche wegen Corona-Zwangsmaßnahmen und Verboten konfrontiert sehen.
Es brauche etwa psychosoziale Stabilisierungsprogramme: „Das können Beschäftigungsprojekte sein, die sehr lebensnah sind und bei Jugendzentren bzw. Jugendtreffs angesiedelt sind, um ihnen einfach jetzt in dieser akuten Phase eine Möglichkeit zu geben, sich zu betätigen, soziale und persönliche Kompetenzen zu erweitern und einfach auch Wertschätzung zu erfahren.“
„Jugendliche brauchen mehr Freiraum“
Generell kritisiert der Experte, dass bislang zu wenig darauf geachtet worden ist, dass hinter all den Schüler- und Lehrlingszahlen junge Menschen stehen. Laut Dietrich brauchen Jugendliche mehr Freiraum, auch wenn coronabedingte Restriktionen wieder strenger werden sollten.
Wenn man jungen Menschen die Möglichkeit zum Kontakt mit Gleichaltrigen nehme, dann nehme man ihnen das Wichtigste weg, so Dietrich. Er sagt, dass junge Leute die Möglichkeit brauchen, sich zu treffen und zu feiern.