Der Cholesterinwert im Blut von Patienten kann zeigen, wie hoch das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung ist. Je älter die Patienten, desto mehr Bedeutung erhält dieser Wert in der Regel. Eine kürzlich abgeschlossene Studie von Wissenschaftlern am Dornbirner Forschungsinstitut VIVIT kommt jetzt aber zum Schluss, dass es sinnvoller wäre, den Cholesterinspiegel schon viel früher zu bestimmen.
Studie: Cholesterinwert sinkt im Alter
Mit zunehmendem Alter sinke nämlich der Cholesterinwert, sagt Studienleiter Andreas Leiherer. Zudem könnten Begleiterkrankungen und deren Behandlung den Pegel ebenfalls senken. Daher sei eine Cholesterin-Messung erst bei Beschwerden im höheren Alter mit Vorsicht zu genießen, sagt Leiherer.
Forscher verglichen Werte von 2.200 Patienten
Für die Studie verglichen die Forscher die Cholesterinwerte von 2.200 Herz-Patienten im Alter von etwa 65 Jahren am Landeskrankenhaus Feldkirch mit den Werten dieser Patienten aus früheren Jahren. Zudem begleiteten die Forscher die Risikopatienten am Landeskrankenhaus auch über einige Jahre hinweg. Dabei kam heraus, dass Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten schon in jungen Jahren auch im Alter ein viel höheres Risiko für beispielsweise Herzinfarkte hatten, unabhängig vom Cholesterinspiegel bei der Einlieferung ins Spital.
Screening: Kosten gering, Nutzen hoch
Laut Leiherer sollte man deshalb Patienten unbedingt schon möglichst früh untersuchen und die Cholesterinwerte bestimmen. Wichtig sei auch, dass diese gespeichert und später zur Verfügung gestellt werden. Am sinnvollsten wäre für Leiherer ein flächendeckendes Cholesterin-Screening für alle Menschen ab 30 oder 40 Jahren. Die Kosten dafür wären gering, der gesundheitliche Nutzen dafür umso größer.