Im Vergleich zum Vorjahr sind die Arbeitslosenzahlen in allen Gruppen höher: Frauen und Männer sind in etwa gleich betroffen, Jugendliche und Ältere ebenfalls. Bei ausländischen Beschäftigten sind die Zahlen noch mehr in die Höhe gegangen als bei Inländern. Es haben nicht nur viele ihren Job verloren, es gibt auch relativ wenig Jobangebote. Das bedeutet: Die Menschen sind länger arbeitslos.
Gift für den Arbeitsmarkt
Das ist Gift für die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, sagt Bernhard Bereuter, Vorarlbergs AMS-Landesgeschäftsführer. Deswegen gebe es an Arbeitssuchende jetzt ein sofortiges Angebot für Weiterbildungen, damit die Chancen, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, steigen. Zudem wünscht sich Bereuter mehr Personal.
Arbeitsmarkt: Leichte Entspannung bei anhaltender Krise
Ende Juli waren in Vorarlberg 13.108 Menschen beim AMS als arbeitslos vorgemerkt. Damit sind die Zahlen zwar gegenüber Juni um über 1.000 gesunken, sie liegen aber immer noch mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr.
Die Zahl der Schulungsteilnehmenden stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 1.719 (+9,2 % oder 145 Personen). Auf dem Lehrstellenmarkt gab es im Fremdenverkehr, in den Bauberufen, in den Metall- und Elektroberufen sowie im Handel und Verkehr die meisten sofort verfügbaren offenen Lehrstellen.
Fast doppelt so viele ältere Menschen arbeitslos
Ende Juli waren in Vorarlberg mehr als 3.600 Menschen über 50 als arbeitslos gemeldet, um 43 Prozent mehr als vor einem Jahr. Diese älteren Arbeitslosen haben schon in normalen Zeiten teils große Schwierigkeiten, eine neue Stelle zu finden, umso schwieriger ist ihre Situation jetzt, in der Coronavirus-Krise. Bereuter betont, dass sich das AMS weiterhin auf die Vermittlung älterer Arbeitslosen konzentriert. Unter anderem soll eine Lohnkosten-Förderung für die Unternehmen dabei helfen, ältere Arbeitslose schneller wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Vorarlberg unter dem Bundesschnitt
Mit 7,2 Prozent hat Vorarlberg die viertniedrigste Arbeitslosenquote, deutlich unter dem österreichweiten Schnitt von 9,2 Prozent. Nur Tirol (5,7 %), Salzburg (5,8 %) und Oberösterreich (6,2 %) schneiden besser ab.
Österreichweiter Anstieg um ein Drittel
Österreichweit ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer Ende Juli um 33 Prozent höher gewesen als vor einem Jahr. 432.539 Personen waren arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das waren 107.333 mehr als im Vorjahresmonat – mehr dazu in Arbeitslosenzahlen um ein Drittel höher als im Vorjahr (ORF.at).