Masken- und Fahrscheinkontrolle in einer Schnellbahn
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Chronik

Busfahren ohne Maske: 40 Euro Strafe

Vorarlberg führt ab August Strafen für Verstöße gegen die Maskenpflicht ein. Denn die Bereitschaft der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, nehme ab. Auch im angrenzenden Bodenseeraum sorgt man sich um Regelverstöße und steigende Infektionszahlen.

Bisher habe man auf die Eigenverantwortung gesetzt. Da die Bereitschaft für die Vorsichtsmaßnahmen nun sinke, brauche es nun leider Sanktionen, sagte Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne). Die ÖBB strafen seit 20. Juli Verstöße gegen die Maskenpflicht in den Zügen.

Kontrollen in Zügen und Bussen

Ab Samstag, 1. August, werden verstärkt Mobilbegleiter und zusätzliches Security-Personal in den Bussen unterwegs sein und das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes kontrollieren. Auch die Polizei beteiligt sich weiterhin an den Kontrollen in den Öffentlichen Verkehrsmitteln.

Bade-Bus an der Haltestelle
MARCEL HAGEN

Sollten Ermahnungen nichts nutzen, können Fahrgäste aus dem Bus oder Zug verwiesen werden. Auch Strafen in Höhe von 40 Euro sind möglich. Der Verkehrsverbund Vorarlberg nahm die Mund-Nasen-Schutz-Tragepflicht dafür in seine Beförderungsbedingungen auf.

Mund-Nasen-Schutz
Als Maske können auch ein Schal oder ein Halstuch verwendet werden. Ausgenommen sind Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr und Personen, denen aus medizinischen Gründen das Tragen einer Maske nicht zugemutet werden kann.

Viele Beschwerden

Die überwiegende Zahl der Fahrgäste wünsche sich auch die Einhaltung der Maskenpflicht. „Uns haben viele Beschwerden von Fahrgästen über die unzureichende MNS-Tragebereitschaft anderer Fahrgäste erreicht", sagte Rauch. Die Maske gehört neben dem Einhalten eines Mindestabstands zu den wirksamsten Maßnahmen, das Risiko einer Ansteckung einzudämmen – mehr zu den aktuellen Fallzahlen in Steigende CoV-Infektionszahlen in Vorarlberg (vorarlberg.ORF.at).

Weiterhin werden die Busse und Züge regelmäßig gründlich gereinigt. Vor allem Oberflächen, die häufig berührt werden, werden geputzt und desinfiziert.

Als gäbe es kein Coronavirus

Auch im benachbarten süddeutschen Landkreis Lindau fürchtet man eine zweite Welle. „Geht man derzeit über die Lindauer Insel, so hat man den Eindruck, es gäbe kein Corona“, sagte Lindaus Landrat Elmar Stegmann. „Hatten wir in den vergangenen Wochen lediglich Einzelfälle, so entwickeln sich derzeit leider wieder Infektionsgeschehen – in unseren Nachbarlandkreisen, aber auch bei uns.“

Die Thierschbrücke und die Lindauer Insel
Bilal Altiparmak/Stadt Lindau
Insel Lindau

Bußgelder von 5.000 Euro drohen

Parallel dazu häufen sich beim Landratsamt Lindau Beschwerden, weil die Schutzregeln in vielen Bereichen nicht oder nicht mehr konsequent eingehalten werden. Immer wieder werden insbesondere Verstöße gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und zum Einhalten des vorgegebenen Mindestabstands von 1,5 Meter angezeigt, in Gaststätten werden vielerorts keine Personendaten mehr erfasst.

„Wir müssen gemeinsam mit allen Mitteln versuchen, ein erneutes Aufflammen oder sogar das Entstehen eines Hotspots im Landkreis Lindau zu verhindern“, so der Landrat. Er weist darauf hin, dass die Bußgelder im Gastronomiebereich in der Regel 5.000 Euro betragen.

Landrat Stegmann befürchtet, dass ein zweiter „Lock-down“ noch härter ausfallen könnte als der bereits erlebte. Da die Dunkelziffer nicht bekannt ist und wie viele Menschen erkrankt sind, ohne es zu merken, könne ein Infektionsgeschehen schnell eine Größe erreichen, die drastische Maßnahmen erfordere.