Bauarbeiter auf dem Bau
ORF Vorarlberg
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Coronavirus

Infektionen beunruhigen Baubranche

Eine Häufung von Coronavirus-Infektionen in einem Arbeiterwohnheim hat die Fallzahlen in Vorarlberg fast verdreifacht. 16 Infektionen sind bestätigt, sieben davon in Frastanz. Weit mehr als die Zahl der Fälle wiegt die Frage, wie weitere Ansteckungen am Bau verhindert werden können und welche Rolle die Unterbringung der Arbeiter spielt.

Der aktuelle Infektionsherd betrifft eine Großbaustelle in Schröcken und sorgt natürlich für Unruhe in der Baubranche. Inzwischen wird vermutet, dass die Erstansteckung nicht in Serbien erfolgt ist, sondern sich alle betroffenen Arbeiter in Vorarlberg angesteckt haben. Die Baubranche muss sich nun fragen, wie man mit dem zusätzlichen Risiko durch Mitarbeiter aus dem Ausland umgeht.

Rückkehrer werden getestet

„Wir informieren die Mitarbeiter laufend über die aktuelle Situation, gerade jetzt vor der Sommerreisezeit. Zum Teil geschieht das per App oder Mail – und bei Hilti & Jehle werden noch separate Tests gemacht“, so Alexander Stroppa, Geschäftsführer von Hilti & Jehle. Wer aus einem der Risikoländer zurückkehrt, müsse einen Corona-Test bei einem österreichischen Institut machen. Erst wenn das negative Ergebnis vorliegt, darf er auf die Baustelle.

Nach Angabe der vom ORF befragten Betriebe habe es nach dem Lock-down bisher keine Coronavirus-Fälle gegeben. Allerdings seien im März Infektionen vorgekommen, als die Mitarbeiter aus den Skigebieten zurückkehrten, so Martin Epp von I+R Schertler. Seit dem Ende des Lock-downs blieb das Infektionsgeschehen im Land ingesamt vergleichsweise ruhig.

Kritik an Unterbringung und Bezahlung

Inzwischen wird in Bezug auf die Häufung von Fällen in Frastanz aber auch die angeblich schlechte Unterbringung der Bauarbeiter kritisiert, sowie die angeblich schlechte Bezahlung ausländischer Zeitarbeiter. Das Unternehmen, für das die Arbeiter tätig sind, will aber keine genauen Informationen geben.

Auf Nachfrage heißt es nur, sie einen angestellt und abgesichert, sie würden für ein ausländisches Unternehmen arbeiten. Auch wenn die Verantwortung damit einer Firma im Ausland gegeben werden soll, bleibt die Tatsache, dass auch diese Firma einen Auftraggeber in Vorarlberg hat, der dieses Unternehmen oderein Subunternehmen mit seinen Mitarbeitern ins Land geholt hat.