Bauarbeiter auf dem Bau
ORF Vorarlberg
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Politik

Viertagewoche als Coronavirus-Heilmittel?

Die Coronavirus-Krise hat den Arbeitsmarkt in schwere Turbulenzen gestürzt. Die SPÖ schlägt vor, die Arbeitslosigkeit durch Einführung einer Viertagewoche zu senken. Nur die Grünen finden diese Idee gut, allen anderen Parteien sehen den Vorschlag skeptisch.

Es ist nicht die alte Forderung nach einer „Arbeitszeit-Verkürzung bei vollem Lohnausgleich“ – die seit Jahrzehnten erhoben wird. Das Modell der SPÖ sieht vielmehr vor: Vier Tage Arbeit statt fünf, also 20 Prozent Arbeit weniger. Die Kosten dafür sollen aufgeteilt werden, zwischen Arbeitnehmer, Arbeitgeber und AMS. So soll das drei Jahre lang gehen, dann entscheiden die Sozialpartner, je nach Branche, wie es mit der Arbeitszeit weitergeht.

Vier-Tage-Woche: Politische Reaktionen

Zwar hat sich die Lage mittlerweile ein wenig entspannt. Vom Vorkrisen-Niveau sind wir aber noch weit entfernt. Die SPÖ hat vorgeschlagen, die Arbeitslosigkeit durch Einführung einer Vier-Tage-Woche zu senken.

Keine Mehrheit in Vorarlberg

Der Vorschlag der SPÖ für eine Viertagewoche findet in Vorarlberg allerdings keine Mehrheit. NEOS, FPÖ und ÖVP sind dagegen. ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück meint, wenn der Aufschwung komme, brauche man wieder alle Arbeitnehmer im vollen Ausmaß. Dann werde man eher wieder Fachkräfte suchen. Auch die NEOS sehen den Vorschlag skeptisch. Eine Arbeitszeit-Verkürzung könnte sogar Jobs kosten, sagt NEOS-Wirtschaftssprecher Johannes Gasser. Und auch FPÖ-Wirtschaftssprecher Hubert Kinz kann der Forderung nichts abgewinnen. Es gebe Branchen, wie zum Beispiel der Tourismus oder die Baubranche, in der eine Viertagewoche nicht möglich sei.

SPÖ-Landeschef Martin Staudinger steht hinter der Idee seiner Partei. Er fürchtet, dass nach der Kurzarbeit viele gekündigt werden. Auch die Grünen sind für eine Arbeitszeitverkürzung, vor allem in Hinsicht auf die Arbeitsaufteilung in den Familien, sagt Klubobmann Daniel Zadra (Grüne).