Es geht vor allem um ein riesiges Grundstück in sehr guter Lage im Wert von rund sechs Millionen Euro. Nach dem Tod der Erblasserin im Jahr 2013 erbten aber nicht – wie angenommen – alle ihre fünf Kinder zu gleichen Teilen. Laut dem Testament, das aus dem Jahr 1985 stammt, soll einer der Söhne alles bekommen und die restlichen vier Geschwister sollen auf den Pflichtteil reduziert werden.
Horst Steurer, einer jener Söhne, die sich um ihre vermeintliche Erbschaft geprellt fühlen, hält das Testament für gefälscht. Privatgutachten würden belegen, dass die Unterschrift auf dem Testament mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von einer Unterschrift aus dem Jahr 2007 abgezeichnet oder abgepaust wurde.
Gerichtsgutachten: Keine Zweifel an Echtheit
Von Seiten des im Testament Begünstigten heißt es dagegen: Es gebe keine relevanten Abweichungen im Schriftzug der Unterschrift, welche auf eine Fälschung hindeuten. Andreas Oberbichler, der Anwalt des im Testament Begünstigten, verweist auf ein Gerichtsgutachten. Laut diesem gebe es keinen hinreichenden Grund an der Echtheit der Unterschrift zu zweifeln. Und auch die Staatsanwaltschaft beruft sich auf das Gerichtsgutachten und hat die Ermittlungen eingestellt.
Und genau das kritisieren die angeblich geprellten Erben und deren Anwalt, Martin Rützler. „Es ist auch so, dass die Kriminalpolizei von sich aus auf die Staatsanwaltschaft zugegangen ist mit der Bitte, man möge eine kriminaltechnische Untersuchung bewilligen“, so Rützler. Das sei allerdings abgelehnt worden. Die vier Geschwister wollen auch nach mehreren Urteilssprüchen das Testament weiter vor Gericht anfechten.
Millionenerbschaft beschäftigt seit Jahren die Gerichte
Ein umstrittenes Testament, das angeblich aus dem Jahr 1985 stammt, beschäftigt seit sieben Jahren die Gerichte. Zu Lebzeiten habe die 2013 verstorbene Erblasserin immer gesagt, ihre fünf Kinder würden zu gleichen Teilen erben, so vier der Kinder. Aber laut Testament erbte ein Sohn fast das ganze Vermögen.