Kochkurs Kinder Feriencamp
pixabay.com
pixabay.com
Freizeit

Fast alle klassischen Sommerlager abgesagt

Fast alle Kinder- und Jugendorganisationen in Vorarlberg haben ihre klassischen Sommerlager mit Übernachtung abgesagt. Aus Sicht von Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch hat die Bundesregierung zu spät über diverse Regelungen für die Lager informiert.

Bei der letzten Sitzung des Kinder- und Jugendbeirats wurde deutlich, dass heuer so gut wie keine klassischen Sommerlager mit Übernachtung stattfinden. Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch sieht den Grund dafür unter anderem in der – wie er sagt – späten Veröffentlichung eines Leitfadens mit Coronavirus-Vorgaben Mitte Juni.

„Das Problem war, dass entsprechende Regelungen erst sehr spät bekommen sind“, so Rauch. Der Zeitpunkt im Juni sei „deutlich zu spät“ gewesen „um die ganzen organisatorischen Vorarbeiten noch durchführen zu können“.

Auch Pfadfinder verzichten auf Sommerlager

So veranstaltet auch die größte Organisation, die Pfadfinderinnen und Pfadfinder, heuer kein Sommerlager – normalerweise hat die Organisation rund 40 Lager in einem Sommer auf dem Programm. Landesleiterin Isabel Baldreich bezeichnet die Ausnahmeregelung für die außerschulische Jugendarbeit als „unbefriedigend“.

Gemeint ist die Ausnahmeregelung von der Ein-Meter-Abstands-Vorschrift und vom Tragen der Maske. Den Abstand dürfe man unterschreiten – so heißt es im Leitfaden, den die Kinder- und Jugendorganisationen vor wenigen Wochen erhalten haben, wenn man andere Maßnahmen findet und diese in ein Präventionskonzept schreibt.

Nur welche Regeln, die der Gesetzgeber nicht selbst vorgeben könne, sollen das sein fragt, sich Baldreich: „Fakt ist halt, dass Abstand halten die wichtigste Maßnahme ist“, so die Landesleiterin. Da sei es „etwas Augenwischerei zu sagen, schreibt ein Präventionskonzept und dann wird das alles gut mit anderen Hygienemaßnahmen, wenn das eigentlich Maßnahmen sind, die mit Kindern und Jugendlichen total schwierig umsetzbar sind.“

„Hygienevorschriften mit Kindern nicht praktikabel“

Denn die im Leitfaden vorgeschlagenen Hygienemaßnahmen seien teils nicht praktikabel, dazu gehöre das Händewaschen vor und nach jedem Körperkontakt und nach dem Kontakt mit gemeinsamem Material wie zum Beispiel einem Ball. Das sei einfach unrealistisch und könne von den ehrenamtlich arbeitenden Betreuerinnen und Betreuern nicht verlangt werden, so Baldreich.

Nun werden zumindest tagsüber Programme angeboten. Das sei noch ein wenig leichter zu organisieren, sagt Baldreich – etwa mit einem Programm auf Abstand, das zeitlich begrenzt ist und mit Essen, das die Kinder selbst mitbringen.

Büro für Zukunftsfragen arbeitet an Konzept

Kinder- und Jugendanwalt Rauch sieht eine große Verunsicherung, der Leitfaden sei sehr kompliziert und auch sehr allgemein. „Es braucht da dringend Unterstützung für die ganzen Organisationen“, so Rauch.

Für den Herbst soll es die geben: Das Büro für Zukunftsfragen des Landes hilft nun, ein Präventionskonzept zu erstellen, damit dann zumindest wieder die Heimstunden der PfadfinderInnen stattfinden können.