Konzerte, Partys, Workshops für Jugendliche – in Feldkirch ist dafür seit Jahrzehnten in erster Linie der Verein „Graf Hugo – Offene Jugendarbeit“ zuständig. Mit ihrem Beschluss vom Dienstag hat nun die Feldkircher Stadtvertretung beschlossen, den Verein in seiner Eigenständigkeit massiv zu beschneiden.
Zukunft von Graf Hugo Jugendtreff ungewiss
Wie es mit dem Graf-Hugo-Jugendtreff in Feldkirch weitergeht ist ungewiss. Die Stadtvertretung hat gestern Abend mit Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen, dass die Mitarbeiter des Vereines Graf Hugo künftig Mitarbeiter der Stadt Feldkirch werden sollen. Der Verein fühlt sich in seiner Eigenständigkeit beschnitten. Mitarbeiter und langjährige Ehrenamtliche zeigen sich fassunglos und enttäuscht.
Die zehn Angestellten der offenen Jugendarbeit sollen unter die Verwaltung der Stadt gestellt werden, erklärt der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP): „Wir möchten durch diese Strukturänderung erwirken, dass sich der Verein Offene Jugendarbeit nicht nur um sein Segment kümmert, dass er sich breiter aufstellt, dass er sich auch öffnet, dass auch andere Jugendliche die Möglichkeit haben, ihre Freizeit oder auch – was wir wünschen – ihre pädagogische Betätigung finden können.“
Bei der offenen Jugendarbeit im „Graf Hugo“ zeigt man sich über diesen Beschluss empört und enttäuscht, erklärt der ehrenamtliche Vereinsobmann Helmut Weiss: „Die Arbeit in dieser Form wird nicht mehr weitergeführt. Wir wissen, es wird städtisch werden. Wie die Stadt Feldkirch das dann gestaltet in diesem Haus, wissen wir nicht.“ Es sei in der Jugendstrategie auch fachlich nicht erwähnt, wie die Jugendarbeit weitergehen soll, so Weiss.
Die Verantwortlichen des Jugendtreffs befürchten, dass auf die sozial schwächsten Jugendlichen vergessen werde und die Motivation zur ehrenamtlichen Mitarbeit abnehme, meint die Geschäftsführerin der offenen Jugendarbeit, Monika Valentin: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese ehrenamtlichen Jugendlichen in einer städtischen Verwaltung noch das gleiche Engagement haben, das sie jetzt bei uns im Verein haben, wo sie von A bis Z nicht nur teilhaben, sondern alles wirklich auch mitbestimmen und selbst gestalten können.“