Zu der Debatte vor Publikum eingeladen hatte die Liechtensteinische Landesregierung. Sie möchte damit die Bevölkerung so gut wie möglich über das Projekt informieren. Geht es doch immerhin um einen Verpflichtungskredit über rund 70 Millionen Franken.
Signalwirkung für Mobilitätskonzept
Für Infrastrukturminister und Regierungschef-Stellvertreter Daniel Oehry hätte ein „Ja“ zur S-Bahn an der Urne Signalwirkung auf das gesamte Mobilitätskonzept 2030: „Ich bin überzeugt davon, dass dies der Startschuss sein kann und soll, um auch die anderen Projekte umzusetzen. Sie sind bereits in verschiedenen Stadien der Erarbeitung und dann könnte man sagen: Die S-Bahn hat man gemacht und die anderen Projekte sollen diesem Beispiel folgen.“
Gegner sehen verspielte Chance
Naturgemäß sind die Gegner anderer Meinung. Erich Hasler vom Gegenkomitee „S-Bahn Nein“ ist überzeugt, dass andere Verkehrsprojekte bei einem Ja mehr Mühe haben werden: „Wir haben selbst Erfahrungen im Land. 50 Jahre ist eigentlich Stillstand gewesen: Industriezubringer Triesen jahrzehntelang, in Schaan hat man jetzt eine sehr teure Lösung.“
Dort hätte man jetzt mit der S-Bahn eine Lösung finden müssen, so Hasler: „Denn im Gesetz steht, dass gerade bei Überführungen oder wenn man niveaugleiche Übergänge entfernt, der Betreiber die Hälfte der Kosten tragen muss. Und diese Chance wird einfach verspielt.“ Die Liechtensteinische Bevölkerung wird am 30. August über die S-Bahn abstimmen.