Grünes Signal auf Bahnstrecke
valentina fridman – stock.adobe.com
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Verkehr

Liechtenstein diskutiert S-Bahn

Am 30. August wird die Liechtensteinische Bevölkerung über die geplante S-Bahn zwischen Österreich und Liechtenstein abstimmen. Beide Länder haben sich bereits im April über die Finanzierung des ursprünglich „FL.A.CH“ genannten Projekts geeinigt. Am Dienstagabend haben sich in Vaduz Befürworter und Gegner ausgetauscht.

Zu der Debatte vor Publikum eingeladen hatte die Liechtensteinische Landesregierung. Sie möchte damit die Bevölkerung so gut wie möglich über das Projekt informieren. Geht es doch immerhin um einen Verpflichtungskredit über rund 70 Millionen Franken.

Signalwirkung für Mobilitätskonzept

Für Infrastrukturminister und Regierungschef-Stellvertreter Daniel Oehry hätte ein „Ja“ zur S-Bahn an der Urne Signalwirkung auf das gesamte Mobilitätskonzept 2030: „Ich bin überzeugt davon, dass dies der Startschuss sein kann und soll, um auch die anderen Projekte umzusetzen. Sie sind bereits in verschiedenen Stadien der Erarbeitung und dann könnte man sagen: Die S-Bahn hat man gemacht und die anderen Projekte sollen diesem Beispiel folgen.“

Gegner sehen verspielte Chance

Naturgemäß sind die Gegner anderer Meinung. Erich Hasler vom Gegenkomitee „S-Bahn Nein“ ist überzeugt, dass andere Verkehrsprojekte bei einem Ja mehr Mühe haben werden: „Wir haben selbst Erfahrungen im Land. 50 Jahre ist eigentlich Stillstand gewesen: Industriezubringer Triesen jahrzehntelang, in Schaan hat man jetzt eine sehr teure Lösung.“

Dort hätte man jetzt mit der S-Bahn eine Lösung finden müssen, so Hasler: „Denn im Gesetz steht, dass gerade bei Überführungen oder wenn man niveaugleiche Übergänge entfernt, der Betreiber die Hälfte der Kosten tragen muss. Und diese Chance wird einfach verspielt.“ Die Liechtensteinische Bevölkerung wird am 30. August über die S-Bahn abstimmen.