Kalb im Stall
river34 – stock.adobe.com
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Politik

Tierschutzgipfel für Gantner „erster Schritt“

Laut Landesrat Christian Gantner (ÖVP) hat Vorarlberg die Kälbertransporte zuletzt deutlich reduziert. Er nahm am Montag am Tierschutzgipfel im Gesundheitsministerium teil. Für Gantner war der Gipfel ein erster Schritt, der Verein gegen Tierfabriken (VGT) bezeichnete ihn als „historisch“.

„Ein historischer Tag, denn noch nie gab es einen Gipfel zu Tierschutzthemen“, so der VGT in einer Aussendung am Montag. Die Vorarlberger Aktivistinnen und Aktivisten hoffen, dass jetzt daran gearbeitet wird, dass Tiertransporte wesentlich strenger und tierfreundlicher durchgeführt werden.

„Erster Grundstein für eine Verbesserung“

Der Verein begrüßte die Initiative von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Bewegung in die Causa Tiertransporte zu bringen und sah „diesen Gipfel als ersten Grundstein für eine Verbesserung der Situation“. Nun müssten Strategien erarbeitet werden, „dieses unnötiges Tierleid zu beenden“.

Würde Österreich die bestehende Verordnung zum Schutz der Tiere beim Transport konsequent umsetzen, gäbe es weder Langstreckentransporte von Kälbern nach Spanien oder Polen, noch die Transporte in Drittstaaten, so der Verein weiter: „Dass wir die Regierung um die Einhaltung bestehender Gesetze bitten müssen, ist eigentlich unglaublich.“ Dieser Gipfel könne jedoch ein historischer Wendepunkt werden.

Ein Jungrind wird im Libanon geschlachtet
Animals International
Viele Rinder aus Vorarlberg werden jährlich unter tierschutzwidrigen Bedingungen ins Ausland transportiert und geschlachtet

Vierteljährliche Treffen geplant

Konkrete Ergebnisse hat der Gipfel bei Gesundheitsminister Anschober jedoch noch keine gebracht. Ihm sei es wichtig, Allianzen zwischen den Beteiligten, von den Bäuerinnen und Bauern bis zu den Tierschützerinnen und Tierschützern, zu schmieden, so Anschober. Die Treffen sollen nun vierteljährlich fortgesetzt werden. Es seien jedenfalls „gute Fortschritte“ erzielt worden, sagte der Minister im „Ö1-Morgenjournal“ – mehr dazu in news.ORF.at: Tiertransport-Gipfel brachte vorerst keine konkreten Ergebnisse.

„Treffen ein erster Schritt“

Der Vorarlberger Landesrat Christian Gantner (ÖVP) sagte am Dienstag im ORF Radio Vorarlberg-Interview, das Treffen sei ein erster Schritt gewesen. „Es war durchaus sehr positiv, dass sich mehr als 40 Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedensten Bereichen mit diesem Thema auseinandergesetzt haben und letztlich bei allen im Vordergrund stand, das Tierwohl in Zukunft noch weiter zu erhöhen“, so Gantner.

Gantner: Vorarlberg hat Kälbertransporte halbiert

Dabei sei von Vertreterinnen und Vertretern der EU zum Ausdruck gekommen, „dass Österreich Musterschüler in Europa ist, was den Tierschutz betrifft“, so Gantner. Auch was die Kälbertransporte in Vorarlberg betreffe, würden die Zahlen eine klare Sprache sprechen, so der Landesrat.

Man habe die Kälbertransporte im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum ersten Quartal 2018 um mehr als die Hälfte (53 Prozent) reduziert. Diese Reduktion sei nicht nur auf den „Shut-down“ aufgrund der Coronavirus-Pandemie zurückzuführen.

Landesrat fordert internationale Standards

Ein Verbot des Exports von Kälbern in Nicht-EU-Staaten, wie es die Tierschützerinnen und Tierschützer des VGT fordern, hält Gantner für schwierig. Das sei ein massiver Eingriff, wenn man EU-Staaten verbiete, in Drittstaaten zu exportieren. Hier gehe es darum, dass möglichst kontrollierbar sei, wie diese Exporte in Drittstaaten stattfinden.

„Und letztlich geht es auch darum, in diesen Drittstaaten darauf zu schauen, dass es hier Standards gibt und diese auch eingehalten werden“. Denn wenn die Tiere nicht aus der EU kämen, „dann kommen sie woanders her und den Tieren ist dann letztlich auch nicht geholfen“, so Gantner.