Im Mai des Vorjahres ließ Möth je einen 1.000-Liter-Tank Rot- beziehungsweise Weißwein im Bodensee in der Nähe von Bregenz versenken. Die Lagerung in einer Tiefe von rund 60 Metern im See soll zeigen, sie sich Temperatur, Druck und Lichtverhältnisse auf den Weingeschmack auswirken.
„Der See ist eine grüne Wand“
Die Bergung des Fasses gestaltete sich jedoch sehr schwierig. Man konnte die Fässer zwar orten, aber sie waren für die Taucher vorerst nicht zu sehen. „Der Bodensee ist heute eine grüne Wand“, sagte Möth am Samstagvormittag gegenüber dem ORF Vorarlberg.
Da die Taucher aber nur einen gewissen Luftvorrat haben, war der Zeitdruck groß. Mit einer Verzögerung konnten die Fässer doch gefunden werden. Ein Fass wurde in knapp 60 Meter Tiefe an ein Bergeseil gehängt, mit Hilfe von Ballons angehoben und dann in den Bregenzer Hafen geschleppt.
Eigentlich hätte das Fass mit Chardonnay wieder ans Land geholt werden sollen, aber stattdessen wurde der Rotwein geborgen – die Sicht war wohl eindeutig sehr schlecht in der Tiefe des Sees. Der Weißwein bleibt noch bis zum Herbst im Bodensee.
Weinfässer aus dem Bodensee
Der Bregenzer Winzer Josef Möth hat vor einem Jahr zwei Weinfässer im Bodensee versenkt. Er wollte herausfinden, wie sich Druck und Temperatur in 60 Metern Tiefe auf die Reifung auswirken. Die Spannung war am Samstag groß. Denn ein Fass wurde gehoben.
Experten werden nun verköstigen
Der Rotwein wird nun von Experten verköstigt und soll danach als Sonderedition verkauft werden. Es könnte sein, dass mit dem Experiment eine neue Ära der Weinlagerung eingeleitet worden ist, gibt sich Möth sehr zuversichtlich.