Vor rund 50 Jahren wurde die spanische Wegschnecke oder Kapuzinerschnecke in Mitteleuropa eingeschleppt und seitdem fühlt sie sich in unseren Gärten pudelwohl. Zum großen Leid vieler Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner. Deswegen wird derzeit gut und gerne zu Schädlingsvernichtern, wie dem populären Schneckenkorn, gegriffen. Viele werden sich jedoch wundern, wieso ihr Schneckengift dieses Jahr so schlecht funktioniert.
Massives Streuen von Gift ist nutzlos
Das liegt am starken Regenwetter. Schneckenkorn trocknet die Schnecken nämlich aus, der Dauerregen arbeitet dieser Strategie allerdings entgegen. Dadurch wird massig viel Gift gestreut, ohne damit ein nennenswertes Resultat zu erzielen. Gifte können außerdem auch bei Nützlingen, wie Igeln und Vögeln, und ebenso bei Haustieren zu schweren bis tödlichen Vergiftungserscheinungen führen! Fragt sich also, wie dringend wir das Gift überhaupt brauchen? Gibt es nicht auch andere Mittel und Wege, um der Schneckenplage im Garten Herr zu werden?
Absammeln und wieder frei lassen
Doch die gibt es und viele davon sind humaner, ökologischer und zum Teil auch effektiver als die altbekannten Chemie-Keulen. Das Absammeln der Schnecken funktioniert zum Beispiel sehr gut. Es ist aber recht zeitintensiv und muss regelmäßig, am besten morgens und abends durchgeführt werden.
Dazu müssen lediglich kleine Holzbretter im Garten verteilt werden. Die Schnecken verstecken sich drunter und können dann einfacher eingesammelt werden. Wer kein Fan der schleimigen Kriechtiere ist, sollte dabei besser Gummihandschuhe tragen.
Barrieren um die Beete installieren
Schneckenzäune aus Blech oder Zink sind wirksam aber eher teurer. Am besten funktioniert die Methode, um Beete einzufrieden. Für Blumentöpfen oder runde Beetanlagen ist diese Technik weniger geeignet. Auch das Spannen eines Kupferbandes funktioniert nur bedingt und bringt keine 100-prozentige Anti-Schnecken-Garantie.
Auch Barrieren aus Kies, Schafwolle, Holzspänen oder ähnlichem werden gerne im Kampf gegen die Grünzeugvernichtungsmaschinen aufgestellt. Das funktioniert allerdings nur bedingt. Denn bei Dauerregen überwinden die Schnecken die Barrieren sehr leicht und machen sich dennoch über die leckeren Pflänzchen her.
Schnecken sind wahre Bier-Liebhaber
Eine etwas absurdere und nicht wirklich tierfreundliche Methode sind die Bierfallen. Dabei werden rund um die Beete kleine, offene Behälter in den Boden eingegraben, die mit Bier gefüllt werden. Die Schnecken können dem verlockenden Bierduft nicht widerstehen, kriechen in die Behältnisse und können daraus dann schließlich abgesammelt werden.
Diese Methode funktioniert sehr gut, weil Schnecken wahre Bierliebhaber sind. Die Fallen müssen allerdings alle zwei Tage mit frischem Bier befüllt und regelmäßig geleert werden. Wichtig ist dabei mehrere Fallen an verschiedenen „Hot Spots“ im Garten aufzustellen.
Der Natur freien Lauf lassen
Eine weitere hilfreiche und auch ökologische Idee ist Gleiches mit Gleichem zu bekämpfen und das Schneckenproblem einfach der Natur zu überlassen. Laufenten zum Beispiel haben Schnecken nämlich zum Fressen gern. Die gefiederten Freunde brauchen jedoch Zugang zu einer Wasserquelle, als Schneckeneliminierer sind die Vögel allerdings unschlagbar.
Hühner hingegen mögen in der Regel keine Nacktschnecken, doch sie können effektiv gegen Schneckeneier eingesetzt werden, die vertilgen sie nämlich mit Freude. Wichtig ist, dass die Tiere artgerecht gehalten werden und ihnen eine sichere Unterkunft zur Verfügung steht. Dann verleihen sie einem schönen Naturgarten noch das gewisse „lebensfrohe“ Etwas.