Ärzte während einer Bandscheibenoperation
APA/HELMUT FOHRINGER
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Politik

Operationen: Bis zu einem Jahr Wartezeit

Die Wartezeiten für nicht lebensnotwendige Operationen haben sich in Vorarlberg zum Teil drastisch verlängert. Der Grund: Während der Coronavirus-Hochsaison haben die Spitäler auf Notbetrieb umgestellt. So warten Patienten rund ein Jahr auf eine Operation der Nasenscheidewand.

Laut einer Anfragebeantwortung von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) an die SPÖ muss man auf einen HNO-Termin für eine Operation der Nasenscheidewand derzeit bis zu einem Jahr warten. Für eine Augenoperation gegen Grauen Star braucht man bis zu 50 Wochen Geduld und ein orthopädischer Eingriff zur Stabilisierung der Wirbelsäule ist meist erst nach 48 Wochen möglich. Bei einer Bandscheiben-OP im LKH Feldkirch sind es 21 Wochen Wartezeit – ähnlich lang (20 Wochen) müssen Kinder in Feldkirch auf eine Mandel-OP warten.

Dringliche Fälle in der „fachlich vertretbaren Zeit“

Grundsätzlich sei festzuhalten, dass in allen Landeskrankenhäusern medizinische Notfälle sofort und medizinisch dringliche Fälle innerhalb der fachlich vertretbaren Zeit operiert werden, betont Rüscher. Dieser Notfallversorgungsauftrag führe aber auch dazu, dass Patienten mit nicht dringlichen Planoperationen gelegentlich trotz eines bereits vereinbarten OP-Termins zugunsten von Notfällen verschoben werden müssten.

Zahl der nachgeholten Operationen nicht erhoben

Nicht unmittelbar zu erheben sei die Zahl der Operationen, die nach dem „Lock-down“ bereits nachgeholt wurden, so Rüscher weiter. Grund dafür sei, dass neben der Aufarbeitung der verschobenen Eingriffe parallel auch die Notfallversorgung und die Versorgung medizinisch dringlicher Eingriffe sicherzustellen sei. Auch während des „Lock-downs“ seien sowohl im LKH Feldkirch als auch im LKH Bregenz rund 50 Prozent der planbaren OP-Kapazitäten genützt worden.

OPs sollen bis Herbst aufgearbeitet werden

Unter der Voraussetzung, dass es heuer zu keinen coronavirusbedingten Leistungseinschränkungen in den Krankenhäusern mehr komme, könne bis Herbst 2020 mit der Aufarbeitung der verschobenen Eingriffe gerechnet werden, so Rüscher. Dazu werden künftig auch Operationen am Wochenende durchgeführt.