ÖGK-Chef Jürgen Kessler und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher bei einer PK.
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Politik

Drei Primärversorgungszentren fixiert

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat nach der Zusammenlegung vor einem halben Jahr eine positive Zwischenbilanz gezogen. Trotz der coronavirusbedingten Herausforderungen sei ein weiterer Ausbau des Gesundheitssystems auf Schiene gebracht worden. Auch drei Standorte für Primärversorgungszentren wurden fixiert.

Die seit Jahren diskutierten Primärversorgungseinrichtungen (PVEs) nehmen nun Gestalt an. In Einrichtungen arbeiten Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Fachbereichen sowie Pflegekräfte und andere Gesundheitsdienstleister unter einem Dach zusammen. Zudem sollen die Zentren längere Öffnungszeiten als die meisten anderen Arztpraxen haben. Ziel der neuen Versorgungszentren sei es, die Spitalsambulanzen zu entlasten und die Patientenversorgung im ländlichen Raum zu stärken.

Interview mit Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher

Drei Standorte wurden fixiert

Die Ärztekammer und die Landesstelle der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) haben nun drei Standorte für die Einrichtungen fixiert. Bis Ende 2021 sollen die drei PVEs in Vorarlberg entstehen.

„Wir planen diese Standorte mit Bludenz und dem Kleinwalsertal als Zentrum und mit einem PVE-Netzwerk im Bregenzerwald. Wir werden in den nächsten Tagen auch rasch die weiteren Gespräche mit der Ärztekammer in Angriff nehmen, um die letzten offenen Detailfragen hinsichtlich der Ausgestaltung und der Finanzierung der Einrichtungen weiter zu bringen“, sagt ÖGK-Chef Jürgen Kessler. Laut Kessler wird das Land die Errichtung dieser drei PVEs mit einer Anschubfinanzierung unterstützen.

Ausbau der Darmkrebsfrüherkennung

Auch das bisherige Pilotprojekt zur Früherkennung von Darmkrebs wird ausgebaut. Laut der Vorarlberger Gesundheitskasse soll die Bevölkerung mehr über die kostenlosen Darmspiegelungen informiert werden. Die Untersuchungen selbst sollen besser über die E-Card abgewickelt und mittels Studien soll der Nutzen der Früherkennung erforscht werden. Der Ausbau der Darmkrebsfrüherkennung wird laut Kessler sowohl vom Land als auch von der Vorarlberger Ärztekammer unterstützt.

66 Millionen offene Beiträge

Eine finanzielle Entlastung erhofft sich der Vorarlberger ÖGK-Chef, auch was die Finanzierung der Gesundheitskasse an sich betrifft. „Wir haben mit Stichtag Ende Mai ungefähr 66 Millionen offene Beiträge und hoffen, dass sich die Unternehmen im Verlauf der nächsten Wochen und Monate deutlich erholen und die ursprünglich gestundeten Beiträge doch Zeit verzögert bezahlt werden“, erklärt Kessler. Besonders aus den Bereichen Tourismus und Gastronomie kämen diesbezüglich bereits positive Signale.