Der neue Spendenverein „locart“ stellte sich in Bregenz vor.
Ronja Svaneborg
Ronja Svaneborg
Kultur

Neuer Spendenverein für die Kulturszene

Der neue Vorarlberger Verein „locart“ bietet Privatpersonen und Firmen die Möglichkeit, unkompliziert Spenden an Künstler zu leisten. Der gespendete Betrag komme zur Gänze der Vorarlberger Kunst- und Kulturszene zugute, versprachen die Gründungsmitglieder. Am Freitagvormittag wurde der Verein in Bregenz zum ersten Mal präsentiert.

Die Künstler, sagt der Pianist David Helbock, der live aus Berlin zur Pressekonferenz zugeschaltet war, seien die Ersten gewesen, die coronavirusbedingt abgesagt wurden und sie seien nun auch die Letzten, die wieder weiterarbeiten können. Die Krise zeige aber auch die generell prekäre Situation der Kultur auf.

Das soll sich nun ändern, „Kulturfinanzierung neu und anders denken“ will der kürzlich gegründete Verein „locart“. Die neun Gründungsmitglieder des Vereins, darunter Philipp Lingg und David Helbock für die Musik, Barbara Herold und Nina Fritsch für das Theater, Silvia Salzmann für Tanz und Manuela Mylonas für Film, wollen eine neue, schnelle und unbürokratische Art der Kulturfinanzierung etablieren.

Spenden helfen heimischen Kulturschaffenden

Alle Spenden gehen laut Maria Simma-Keller, Obfrau des Vereins, ausschließlich an lokale Kunst- und Kulturschaffende, die über 18 Jahre alt sind, hauptsächlich von ihrem künstlerischen Schaffen leben und ihren Hauptwohnsitz in Vorarlberg haben. Es handle sich um ein philanthropisches und solidarisches Projekt, das die Möglichkeiten der Kulturfinanzierung erweitere.

„Grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass es gerade in der Vorarlberger Wirtschaft zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer gibt, die eine gesellschaftliche Verantwortung spüren. Mit den Bedingungen, die mit ‚locart‘ jetzt geschaffen wurden, kann ich mir gut vorstellen, dass dort jetzt auch ein Einbringen auf finanzieller Basis stattfindet. Ich wage visionär zu behaupten, dass später auch noch ganz andere Dinge möglich sein werden“, sagt Frauke Kühn vom „literatur:vorarlberg“-Netzwerk.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Die Gründungsmitglieder von „locart“ stellten in kleiner Runde ihren Verein vor.
Ronja Svaneborg
Die Gründungsmitglieder von „locart“ stellten in kleiner Runde ihren Verein vor.
Ronja Svaneborg
Die Gründungsmitglieder von „locart“ stellten in kleiner Runde ihren Verein vor.
Ronja Svaneborg

Spenden sind steuerlich absetzbar

„locart“ wird außerdem von der Stiftung „Philantropie Österreich“ unterstützt – damit sind sämtliche Spenden, also Investitionen in die Kultur, über den Verein steuerlich absetzbar.

Künstler können sich bis Ende Juli beim Verein melden. Die Auszahlung der Gelder wird zu gleichen Teilen bis maximal 3.000 Euro erfolgen. Laut Simma stehen bereits zwischen 5.000 und 6.000 Euro zur Verfügung.