Markus Wallner und Sebastian Kurz
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Politik

Kurz-Besuch: „Keine gute Vorbildwirkung“

Der für große Aufregung sorgende Besuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Mai im Kleinwalsertal war am Mittwoch Thema im Landtag. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sprach von „keiner besonders guten Vorbildwirkung“.

Am 13. Mai besuchte Bundeskanzler Kurz gemeinsam mit Landeshauptmann Wallner das Kleinwalsertal. Auf den Straßen kamen viele Schaulustige zusammen, und der Abstand wurde nicht immer eingehalten.

Kritik an Kanzlerbesuch

Im Landtag ist am Mittwoch der Besuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Kleinwalsertal vor vier Wochen kritisiert worden. Rund 200 Menschen haben den Kanzler empfangen, aus dem Mindestabstand wurde ein Bad in der Menge.

Man sei nicht vorsätzlich ins Kleinwalsertal gefahren, um Regeln zu brechen, sagte Wallner am Mittwoch im Landtag. „Es ist uns bei einem Teil des Auftritts oder der Gespräche die Situation etwas entglitten“, sagte der Landeshauptmann. Das bedauere er sehr, weil es auch keine „besonders gute Vorbildwirkung“ gewesen sei. Falls er eine Strafe für das Nichteinhalten des Mindestabstands erhalten würde, würde er diese auch zahlen.

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Sebastian Kurz im Kleinwalsertal
BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC
Große Freude über den Besuch des Kanzlers herrschte bei dieser Frau in Tracht
Sebastian Kurz
BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC
Viele Handys waren auf den Kanzler gerichtet
Magnus Brunner, Markus Wallner, Sebastian Kurz
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Bürgermeister Andreas Haid, Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP), Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)
Markus Wallner und Sebastian Kurz
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Landeshauptmann Markus Wallner und Bundeskanzler Sebastian Kurz Seite an Seite
Kurz im Kleinwalsertal
ORF/ Alexander Rauch
Das Kleinwalsertal ist auf dem Straßenweg nur von Deutschland aus zu erreichen
Journalisten Kurz-Besuch
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Die Journalisten standen zum Teil dicht gedrängt
Andi Haid, Sebastian Kurz, Markus Wallner
APA/JOCHEN HOFER
Bundeskanzler Kurz mit Landeshauptmann Wallner und Bürgermeister Haid
Markus Wallner, Sebastian Kurz und Andi Haid
BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC
Drei Politiker stehen an der Grenze
Sebastian Kurz und Markus Wallner
BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC
Ein Hund an der Leine nimmt Kontakt auf

Wallner für NEOS ein Opfer

Bestehende Regeln müssten für alle gelten, betonte Grünen-Abgeordneter Daniel Zadra. Man müsse aufpassen, nicht mit zweierlei Maß zu messen.

Für NEOS gibt es derzeit Wichtigeres, als über den Kleinwalsertal-Besuch zu diskutieren. Abgeordneter Gerfried Thür kritisierte aber den „Showauftritt“ des Kanzlers und sah Wallner als Opfer dieser Inszenierung.

Für die SPÖ ein Skandal

SPÖ-Landtagsabgeordneter Michael Ritsch sprach in der Landtagssitzung am Mittwoch von einem Skandal – und zwar deshalb, weil die Schuld an die Bevölkerung abgeschoben worden sei. Die Menschen hätten sich nach dem Besuch veräppelt gefühlt, weil sich Spitzenpolitiker offenbar nicht an die Coronavirus-Maßnahmen halten müssten.

FPÖ-Parteiobmann Christof Bitschi forderte vom Landeshauptmann eine Entschuldigung. In dieser Situation sei man „maximal auf einem türkisen Babyelefanten geritten“, er habe aber sicher nicht Platz zwischen Kurz und Wallner gehabt.