Corona Virus
dottedyeti – stock.adobe.com
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Coronavirus

Nachweis von Coronaviren mit Laser-Technik?

Forscher des Dornbirner Start-up „Prospective Instruments" tüfteln an einem völlig neuen Coronavirus-Test. Die Hoffnung besteht darin, das Virus mit einem Lichtspektrum innerhalb von wenigen Minuten nachweisen zu können.

Ob sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat oder nicht, lässt sich derzeit nur mit einem aufwändigen Test nachweisen. Das Verfahren dauert an die sechs Stunden und für die nötigen Chemikalien ist man von ausländischen Produzenten abhängig.

Forscher des Dornbirner Start-up „Prospective Instruments“ wollen das jetzt grundlegend ändern und tüfteln an einer völlig neuen Methode zum Nachweis der Viren. Das Risiko, dass bei dieser Forschung nichts herauskommt, sei gleich hoch, wie ins Schwarze zu treffen, so Physiker und Geschäftsführer Lukas Krainer.

Unterschiedliche Reflexion des Lasers

Basis für die Forschung ist die Reflexion von Licht, erklärt Krainer. Man setze dabei auf die Raman-Spektroskopie. Ein Laser wird unterschiedlich reflektiert, je nachdem, auf was er gerade trifft. Das sei auch bei Viren der Fall. Die Forscher gehen davon aus, dass auch das Coronavirus den Laser in einer sehr charakteristischen Art und Weise reflektiert.

Bei der Untersuchung der Speichelprobe einer Person sollte man dann anhand der Lichtreflexion bestimmen können, ob er an Covid-19 erkrankt ist oder nicht, so Krainer.

Proben mit Bier waren erfolgreich

Bei Proben mit Bier hätte die Methode einwandfrei funktioniert, freut sich Krainer. Bierproben seien mit Laser bestrahlt worden und anhand der ganz typischen reflektierten Lichtspektren habe man genau bestimmen können, um welche Biersorte es sich handelt. Es sei sogar schon gelungen, in einer Gewebeprobe winzige Mengen des Masern-Virus mit dieser Methode nachzuweisen, so Krainer.

Die großen Vorteile dieser Methode liegen für Krainer darin, dass keine weiteren Chemikalien benötigt werden und das Resultat innerhalb von wenigen Minuten vorliegen soll.

In sechs Monaten sollte man mehr wissen

In sechs bis acht Monaten soll feststehen, ob diese Methode funktioniert. Da mit aktiven Krankheitserregern gearbeitet werden muss, arbeiten Forscher der Pathologie in Feldkirch und der Virologie der Universitätsklinik Innsbruck am Projekt mit.

Sollte alles wie gehofft funktionieren, dauert es nach Angaben von Krainer nochmals sechs Monate, bis ein Prototyp des Laser-Testgeräts entwickelt werden kann. Die geschätzten Forschungskosten liegen bei 220.000 Euro, mehr als die Hälfte davon wird durch das Wissenschaftsministerium finanziert.