Wie hoch wäre die Wahlbeteiligung bei der Gemeinderatswahl Anfang September ohne großflächige Wahlwerbung? Können die Parteien auf ihre Plakate verzichten? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Angelika Simma-Wallinger, vom Intermedia-Lehrgang an der FH Vorarlberg, zurzeit. Auch die Politik macht sich Gedanken, ob und in welcher Form die Wahlwerbung diesmal zum Einsatz kommen wird, die Meinungen gehen dabei auseinander. Medienwissenschaftsexpertin Simma-Wallinger bezweifelt, dass die Parteien tatsächlich auf Plakate verzichten werden.
Gemeindewahlen: Wahlkampf ohne Plakate?
Im Vorfeld der Gemeindewahlen, die nun aller Wahrscheinlichkeit nach am 6. September stattfinden werden, mehren sich jetzt die Stimmen, auf Wahlplakate zu verzichten. Medienwissenschaftlerin Angelika Simma-Wallinger ist jedoch der Überzeugung, dass die Ortsgruppen ihre bereits gedruckten Wahlplakate dennoch verwenden werden.
Mehr zum Thema wie der Wahlkampf beim zweiten Anlauf im September wohl aussehen wird und die Meinungen der Politikerinnen und Politiker zum Thema „Wahlkampf ohne Plakate“, sehen Sie heute Abend ab 19 Uhr bei „Vorarlberg heute“ in ORF 2.
Plakate zur Mobilisierung
Laut Wahlforschung kann nur ein persönlicher Kontakt Wählerinnen und Wähler zu einem Parteiwechsel motivieren. Das Plakat sei aber wichtig für die Mobilisierung der eigenen Wählerschaft. „Wenn die Wahlplakate fehlen würden, wäre die Frage wie die Stimmung im Land grundsätzlich wäre und ob so überhaupt eine Wahlmotivation entstehen kann. Denn aus demokratiepolitischer Sicht ist es ja wichtig, dass möglichst viele von uns zur Wahlurne schreiten. Das heißt, hier würde sicher ein Signal für die Wahlberechtigten fehlen“, sagt Simma-Wallinger.
Außerdem ist sie der Meinung, dass die Wahlwerberinnen und Wahlwerber der Parteien durch die Großplakate stärker motiviert werden würden. „Das Signal ‚jetzt ist Wahlkampf, jetzt kommt es auf meinen Einsatz an‘ wäre durch die Großplakate viel deutlicher“, sagt die Medienwissenschafterin.