Die neue Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer und Vizekanzler Werner Kogler während einer Pressekonferenz am Dienstag, 19. Mai 2020, in Wien.
APA/ROLAND SCHLAGER
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Politik

Rückenwind für neue Kulturstaatssekretärin

Kunststaatssekretärin Andrea Mayer gilt jetzt schon als Bestbesetzung für die Rolle als politische Vertreterin der österreichischen Kunst- und Kulturszene. Mayer sei klug, aufmerksam und in der Szene bestens verankert, heißt es aus den eigenen Reihen. Die Spitzenbeamtin übernimmt den neuen Job allerdings in einer sehr angespannten Zeit.

Porträtbild der neuen Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.
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Andrea Mayer studierte in Wien Germanistik, Geschichte und Rechtswissenschaft. 1993 wurde sie Mitarbeiterin im Kunstministerium, 2007 Chefin der Kunstsektion im Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. 2015 wurde die Kunst- mit der Kultursektion fusioniert. Mayer übernahm die Leitung und wurde damit zur obersten Kunst- und Kulturbeamtin. Seit Februar 2017 leitete sie die Präsidentschaftskanzlei.

Andrea Mayer ist die neue Kulturstaatssekretärin in Österreich. Sie übernimmt die Nachfolge von Ulrike Lunacek (Grüne), die in der vergangenen Woche nach nur wenigen Monaten im Amt ihren Rücktritt verkündet hatte. „Wir haben mit Andrea Mayer einen echten Profi gefunden, jemanden mit entsprechenden Managementqualitäten auch im Kunst- und Kulturbereich, jemanden, der krisenfest ist. Eben professionell, kompetent und engagiert“, sagte der für Kunst und Kultur zuständige Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Dienstag in Wien.

Mayer: „Ich werde mein Bestes geben“

Vorgängerin Lunacek war zuletzt von der österreichischen Kunst- und Kulturszene stark kritisiert worden. Ihr sei es nicht gelungen, das Vertrauen der Branche zu gewinnen, bekannte sie am Freitag bei ihrem Rücktritt. Der 62-Jährigen war angekreidet worden, keine klaren Konzepte zum Neustart der Kulturszene nach der Coronavirus-Pause entwickelt zu haben.

Die Ernennung Mayers wurde dagegen in ersten Reaktionen sehr positiv bewertet. Die 1962 in Amstetten geborene Spitzenbeamtin war am Montagabend vom Erweiterten Bundesvorstand der Grünen für das Amt ausgewählt worden. „Ich danke für das Vertrauen und ich kann der Bundesregierung, den Kunstschaffenden, den Kunstmanagern und allen, die in dem Bereich tätig sind, nur versichern, ich werde mein Bestes geben“, sagte Mayer, als sie erstmals vor die Presse trat.

Positive Reaktionen auch aus Vorarlberg

Die neue Kulturstaatssekretärin ist auch in Vorarlberg keine Unbekannte. Als „sehr zielorientierte, ruhige, sachliche Diskutantin“ wird Mayer unter anderem von Werner Döring, Geschäftsführer der Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft, beschrieben. Und auch Kunsthaus-Direktor Thomas Trummer ist zufrieden mit der Wahl der Nachfolgerin Lunaceks. „Sie ist eine sehr erfahrene Kulturmanagerin- und zugleich kennt sie den komplexen Verwaltungsapparat der Ministerien“, so Trummer.

Diese Kenntnis des Verwaltungsapparats wird Mayer brauchen, meint Miriam Steinbock, die Geschäftsführerin der IG Kultur: „Wir hoffen sehr, dass sich hier Maßgebliches bewegt, wenn das allerdings an den Türen des Finanzministeriums abprallt und auch beim Bundeskanzler, dann wird es schwierig, nicht nur für Frau Mayer, sondern für die gesamte Kunst- und Kulturszene.“

Runder Tisch der Kulturschaffenden

Auf Einladung von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) findet am Dienstagnachmittag ein runder Tisch der Vorarlberger Kulturschaffenden statt. „Aus den wesentlichen Sparten sind Vertreter dabei, das gilt unter anderem für die Symphonieorchester, für die Kulturhäuser GmbH aber auch für den Spielboden“, sagt Kulturamtsleiter Winfried Nussbaummüller.