Schülerin Volksschule
ORF.at/Carina Kainz
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Politik

Opposition gegen Kürzungen im Schulbereich

Die vom Land angekündigten Stundenkürzungen gegen den Lehrermangel an den Pflichtschulen könnten sich unter anderem auf das „Teamteaching“ auswirken, sodass nicht mehr zwei Lehrer in einer Klasse unterrichten. Auch unverbindliche Übungen und Projekte könnten verringert werden. SPÖ und Grüne sind dagegen und fordern andere Maßnahmen.

Tatsächlich hatte SPÖ-Bildungssprecherin Manuela Auer bereits vor zehn Tagen vor Kürzungen im Bildungsbereich gewarnt. Bildungs-Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) sagte damals, eine Kürzung von Lehrerstunden sei nicht geplant. Seither sei Schöbi-Fink einen Zickzack-Kurs gefahren, sagt Manuela Auer: „Und schlussendlich blieben zwei Prozent Kürzungen über mit einigen Ausnahmen.“

Auer: Kürzungen sofort zurücknehmen

Wenn sie versuche, diese Chronologie zusammenzustellen, werde klar, wie verwirrend das alles sei, so Auer. So könne man unsere Schulen nicht in die Zukunft führen. Darum appelliert Auer an die Landesregierung, die Kürzungen sofort zurückzunehmen. Dazu bringe die SPÖ noch am Donnerstag einen Landtags-Antrag ein.

Mehr Geld und Anerkennung für Lehrer

Zur Bekämpfung des Lehrermangels merkte Auer an, dass zwar gerne die Rede davon sei, dass Lehrerinnen und Lehrer so viel Ferien und so viel Freizeit hätten, „aber warum haben wir dann einen Lehrermangel? Wir müssen diesem Beruf die Wertschätzung und Anerkennung geben, aber auch die finanzielle Aufwertung, die es braucht – wenn uns unsere Kinder so wichtig sind.“

Außerdem fordert die SPÖ – unter anderem: mehr Geld für Brennpunktschulen, kostenlose Ganztagesbetreuung an den Pflichtschulen, und einen kostenfreien Laptop und freies Internet für alle Schüler.

Grüne: Gesamtstrategie statt zahnlose Maßnahmen

„Die Kürzung der Stundenkontingente an den Pflichtschulen ist nichts weiter als eine kurzsichtige, kosmetische Maßnahme, die das Problem des Lehrer- und Lehrerinnenmangels in Vorarlberg nicht lösen wird“, kritisierte am Donnerstag die Grüne Bildungssprecherin Eva Hammerer den Alleingang der Bildungsdirektion.

Runder Tisch für Neustart

Es bestehe dringender Gesprächsbedarf mit den Direktorinnen und Direktoren, den Personalvertretungen, dem Koalitionspartner und der Opposition, so Hammerer in einer Aussendung: „Gegenseitige Schuldzuweisungen bringen uns nicht weiter. Wir Grüne fordern schon lange eine Gesamtstrategie, statt kleinteiliger, zahnloser Maßnahmen. Nur wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, kommen wir in Vorarlberg im Bildungsbereich wirklich einen Schritt weiter“, fordert Hammerer und schlägt einen runden Tisch für einen gemeinsamen Neustart im Bildungsbereich.