Einrückende Milizionäre
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Chronik

Milizsoldaten rücken in Bludesch ein

Am Montag sind zum ersten Mal in der Geschichte Österreichs 2.300 Milizsoldaten und -soldatinnen zum Dienst eingezogen worden, 108 davon in Vorarlberg. Die Soldaten lösen ab Ende Mai die derzeit im Einsatz befindlichen Grundwehrdiener und Berufssoldaten ab.

Sendungshinweis:
Vorarlberg heute, 4.5.2020, um 19.00 Uhr, ORF 2

In der Kaserne in Bludesch ist seit Montagmorgen so viel Betrieb, wie schon lange nicht mehr. Neben den 108 Milizsoldaten kommen dieser Tage noch rund 60 Grundwehrdiener neu dazu, erklärt Oberstleutnant Michael Kerschat.

„Die Vorbereitung der Milizsoldaten und die Ausbildung der Grundwehrdiener unter einen Hut zu bringen, ist zurzeit sehr schwierig. Besonders unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen“, so Kerschat.

Umfassendes Ausrüstungsmaterial

Die Milizeinheit besteht aus Soldaten, die ihren sechsmonatigen Grundwehrdienst oder eine andere militärische Ausbildung in früheren Jahren bereits abgeleistet haben. Beim Einrücken mussten sich die Soldaten einem Coronavirus-Test unterziehen und ihre Ausrüstung ausfassen.

„Die Ausrüstung der Soldaten besteht aus allem, was für den Einsatz gebraucht wird, von der Unterwäsche bis hin zur Kampfweste. In Summe sind das circa 150 bis 170 Gegenstände“, erklärt Vizeleutnant Gerhard Lamberger. Das Gewicht des gesamten Ausrüstungsmaterials umfasst 35 bis 40 Kilogramm.

Vielfältige Aufgaben in Vorarlberg

Die Milizeinheit des Jägerbatallions übt nun für zwei Wochen mit speziell geschulten Berufssoldaten in der Kaserne, dann wird der Großteil der Soldaten an der Grenze zu Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland patrouillieren. Die Soldaten unterstützen einerseits die Polizei bei sicherheitspolizeilichen Tätigkeiten und andererseits die Bezirkshauptmannschaften bei gesundheitsbehördlichen Kontrollen an den Grenzübergängen.

Einige Soldaten werden auch als motorisierte Patrouillen auf Fuß- oder Fahrradstreifen zwischen den Grenzübergängen unterwegs sein. Und auch die Bewachung von kritischer Infrastruktur wird zu den Aufgaben der Soldaten gehören. Die voraussichtliche Einsatzdauer ist bis Ende Juli geplant.

Miliz rückte zu Kriseneinsatz ein

Am Montag sind österreichweit fast 4.000 Soldaten in die Kasernen des Bundesheeres eingerückt, 2.300 davon Milizsoldaten und 1.500 Grundwehrdiener. Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik wurden damit Milizsoldaten mobilgemacht.