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Fast 80 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr

Die Coronavirus-Krise lässt die Arbeitslosigkeit geradezu explodieren. Fast 18.000 Menschen waren Ende April in Vorarlberg als arbeitslos gemeldet. Laut AMS sind das um fast 80 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit ist die Arbeitslosigkeit auf einem Stand, der nach 1945 ohne Beispiel ist. 40 Prozent der Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit.

Als „Drastisch“ beschreibt AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter die Situation. „Den Stand der vorgemerkten Arbeitslosen in dieser Höhe hatten wir noch nie“, so Bereuter, „auch in den Krisenjahren 2008/2009 waren die Zahlen deutlich geringer. Dort hatten wir Monate mit rund 12.000 Arbeitslosen, jetzt liegen wir bei knapp 18.000 vorgemerkten Personen.“

Hohe Arbeitslosigkeit

Die Corona Krise lässt die Arbeitslosigkeit weiter explodieren. Fast 18.000 Menschen waren Ende April arbeitslos gemeldet. Das sind 80 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit ist die Arbeitslosigkeit weiterhin am Höchststand und das seit 1945.

Zahl der verfügbaren Stellen um ein Viertel gesunken

Nach Mitteilung des AMS Vorarlberg waren hierzulande Ende April 2020 genau 17.928 Personen im erwerbsfähigen Alter als arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus von 78,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres und der fast gleich starke Anstieg wie schon Ende März. Gleichzeitig sank die Zahl der sofort verfügbaren Stellen um 26,1 Prozent auf 2.917. Ein Viertel aller vorgemerkten Arbeitslosen (25,1 Prozent) haben laut AMS eine Wiedereinstellzusage.

Eine massiv steigende Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr verzeichnen alle Bundesländer, Vorarlberg hat den drittgeringsten Zuwachs. Nur Niederösterreich (+69,8 Prozent) und Wien (+56,2 Prozent) verzeichnen weniger Zuwachs im Jahresvergleich. Am stärksten ist der Zuwachs in Tirol (+119,2 Prozent) und Salzburg (+101,8 Prozent). Österreichweit waren Ende Appril 571.477 Menschen arbetslos – mehr dazu in news.ORF.at.

Talk mit Bernhard Bereuter

Die Arbeitslosigkeit ist in Vorarlberg stärker gestiegen als im österreichweiten Schnitt.

Auch Gesundheitsberufe betroffen

Betroffen sind in Vorarlberg alle Berufsgruppen, Hotel- und Küchenberufe besonders stark, aber selbst bei Gesundheitsberufen ist die Arbeitslosigkeit um 44 Prozent gestiegen. Auffallend ist, dass Jugendliche diesmal stärker betroffen sind als ältere Arbeitnehmer. Das liege vor allem an den Absagen der Schulungsangebote des AMS, so Bereuter. Die Schulungsteilnehmer tauchen nun in der Arbeitslosenstatistik auf.

40 Prozent der Arbeitnehmer in Kurzarbeit

Kurzarbeitsanträge liegen für über 66.000 Beschäftigte vor – das sind rund 40 Prozent der Arbeitnehmer in Vorarlberg. Das habe es noch nie gegeben, nicht einmal in Ansätzen, sagt AMS-Chef Bereuter: „Wir sind froh darüber, dass viele Unternehmen diesen Weg gewählt haben, das ist wichtig für die Menschen, aber auch für die Unternehmen.“