Mann auf Schaukel
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Soziales

CoV: Viele Menschen mit Behinderung sozial isoliert

Das Coronavirus hat sie sozusagen unsichtbar gemacht: Die Menschen mit Behinderung. Viele leben in der sozialen Isolation – die Werkstätten der Lebenshilfe sind geschlossen und Ausgang ist nur sehr beschränkt möglich, denn viele Menschen mit Behinderung gehören zur Hochrisikogruppe.

400 Menschen leben in verschiedenen Wohnformen der Lebenshilfe Vorarlberg. Der Großteil dieser Menschen gehört zur Hochrisikogruppe, deshalb sind diese Menschen derzeit sehr isoliert. Es fehlen die sozialen Kontakte: In den Wohngruppen gilt absolutes Betretungsverbot, die Werkstätten der Lebenshilfe sind geschlossen, die Menschen dürfen nicht zur Arbeit und auch nicht nach Hause zu ihren Angehörigen.

„Wir sind im Moment die einzigen Kontaktpersonen“, erzählt Chris Zimmermann, Leiter des Wohnhauses Feldkirch-Gisingen. Die Angehörigen fehlten den Bewohnern sehr stark, das müsse kompensiert werden. „Wir versuchen, darüber zu sprechen, zeigen Fotos, organisieren eventuell ein Video-Telefonat und hoffen, dass wir damit einiges verbessern können“, so Zimmermann.

Soziale Isolation

Für Menschen mit Behinderung , die in Wohngemeinschaften leben, gilt Besuchsverbot, Ausgang ist sehr beschränkt, sie dürfen nicht zu ihren Arbeitsplätzen, auch nicht in die Werkstätten der Lebenshilfe.

Notunterstützung für Betreuung daheim

340 Menschen mit Beeinträchtigungen leben zu Hause bei ihren Eltern. Ist der Betreuungsbedarf sehr hoch, könnten die Angehörigen zu Hause leicht an ihre Grenzen kommen, sagt Michaela Wagner-Braito, Geschäftsführerin der Lebenshilfe. „Wir sind mit vielen Eltern in Kontakt“, so Wagner-Braito, es gebe auch Notprogramme, wenn eine Familie die Betreuung nicht mehr alleine bewältige.

Jedenfalls haben die Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus bisher gewirkt, bei der Lebenshilfe Vorarlberg gab es laut Angaben der Organisation keinen einzigen Covid-19-Fall. Ab 18. Mai ist ein schrittweises Öffnen der Werkstätten der Lebenshilfe geplant.